In Ermangelung eines Ausnahmespielers sieht Oliver Bierhoff die Stärke der deutschen Nationalmannschaft im Teamgeist. Der Teammanager hofft aber für die Zukunft auf neue Weltstars.
Teammanager Oliver Bierhoff vermisst in der deutschen Nationalmannschaft mit Blick auf die WM 2010 in Südafrika trotz Michael Ballack einen Spieler von Weltklasseformat. "Wir müssen auch mal zusehen, dass wir wie in den 90er Jahren wieder Weltstars hervorbringen. Das ist das Ziel des deutschen Fußballs. Zurzeit leben wir mehr vom Mannschaftsgeist. Wir haben sehr gute Spieler, aber die Ausnahmespieler sind derzeit nicht bei uns in der Mannschaft", sagte der 41-Jährige in einem Interview auf der Website des Weltverbandes FIFA.com.
Auch ohne einen deutschen Ausnahmespieler zählt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der ersten WM auf dem afrikanischen Kontinent für Bierhoff jedoch zu den Titelkandidaten. "Ich denke schon, dass wir dazugehören. Denn: Wir sind bei der WM 2006 Dritter geworden und bei der EM 2008 sogar Zweiter. Die europäischen Mannschaften werden eine ganz bedeutende Rolle spielen", sagte der Europameister von 1996.
Russland hohe Hürde auf dem Weg zur WM 2010
Allerdings muss sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zunächst noch für die WM in Südafrika qualifizieren. In der Europa-Gruppe 4 rangiert die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw nach sechs Spielen mit 16 Punkten an erster Stelle, der größte Konkurrent Russland folgt mit einem Zähler weniger auf Platz zwei. Am 10. Oktober kommt es in Moskau auf Kunstrasen zum voraussichtlich entscheidenden Duell zwischen Russland und Deutschland, da sich nur der Erstplatzierte direkt für die WM 2010 in Südafrika qualifiziert. Der Zweite muss in die Play-offs.
"Die Situation ist auf der einen Seite gut, weil wir ja noch Tabellenführer sind, aber auf der anderen Seite auch ein bisschen angespannt, denn die Russen haben sich leider gegen die Finnen durchgesetzt. Deswegen sind wir gewarnt, in Russland nicht zu verlieren. Aber wir waren Finalist bei der Europameisterschaft und werden deshalb auch in Russland bestehen", sagte Bierhoff.