Barcelona. Champions-League-Sieger FC Barcelona schreibt trotz der großen Erfolge rote Zahlen. Zuletzt wurde ein Minus von 21 Millionen Euro verbucht. Die Nettoverschuldung des Klubs konnte dagegen um 70 Millionen gesenkt werden.
Sportlich ein Gigant, aber finanziell geht der FC Barcelona weiter am Stock: Der spanische Fußball-Meister und Champions-League-Sieger schreibt trotz der erfolgreichen Saison weiter rote Zahlen. Zwar konnte der Verlust um 62 Millionen Euro reduziert werden, für die abgelaufene Spielzeit muss der Klub dennoch nach Steuern ein Minus von rund 21 Millionen Euro hinnehmen. Das teilte der Klub am Mittwoch mit.
Einnahmen von 420 Millionen Euro standen demnach Kosten von 441 Millionen gegenüber. Dass der Verlust nicht noch höher ausfiel, verdanken die Katalanen den Titelsammlern um Trainer Josep Guardiola. Sie generierten Mehreinnahmen von 23 Millionen Euro. Als "Dankeschön" schüttete der Klub zusätzlich rund vier Millionen Euro an Prämien an die Mannschaft aus.
"Wir sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Und Bonuszahlungen sind die bestmöglichsten Investitionen, die es gibt, denn Barca wurde als Marke noch nie so wahrgenommen wie jetzt", sagte der für Finanzen zuständige Barcas-Vizepräsident Javier Faus und zog trotz der keineswegs berauschenden Zahlen ein zufriedenstellendes Fazit.
Die Nettoverschuldung des Klubs konnte dagegen durch Einsparungen von 431 Millionen auf 364 Millionen Euro gesenkt werden. "Es gab sehr bedeutende Bemühungen, die in den kommenden zwei Jahren fortgesetzt werden", sagte Faus, der den Sparkurs als "unverzichtbar" bezeichnete. Ab dem kommenden Jahr will der Verein wieder Gewinne erwirtschaften.
Schließung der Basketballabteilung möglich
Als Teil der Maßnahmen zur Kostenreduzierung zieht der Klub offenbar auch die Schließung seiner Basketballabteilung und weiterer Teilbereiche in Erwägung. Diese machen derzeit rund 10 Prozent des jährlichen Budgets aus. Für Neuverpflichtungen der Mannschaft um Weltfußballer Lionel Messi stehen dem Verein dagegen rund 45 Millionen Euro zur Verfügung.
Der mit 110 Millionen Euro ebenfalls hochverschuldete Ligakonkurrent Real Saragossa will derweil die wohl letzte Möglichkeit ergreifen, um den drohenden finanziellen Kollaps zu vermeiden. Am Mittwoch gab der Verein seine Absicht bekannt, bei Gericht Insolvenz anzumelden. Damit soll die "wirtschaftliche Lebensfähigkeit" des Klubs gewährleistet bleiben. Nach spanischem Wirtschaftsrecht ist ein Schuldner bei Konkurs zunächst nicht zu Zahlungen an seine Gläubiger verpflichtet.
"Um unsere Interessen, unser Erbe und Real Saragossa ein Überleben in der Zukunft abzusichern, hat der Aufsichtsrat als grundsätzliche Vorsichtsmaßnahme entschieden, sich rechtlich von seinen Gläubigern abzusichern", hieß es in einer Stellungnahme des Vereins. (sid)
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