London. Das Champions League-Finale elektrisiert die Fußball-Welt. Und die Chance, dass der FC Barcelona und Manchester United die turmhohen Erwartungen auch erfüllen, ist umso größer, weil Jose Mourinho mit Madrid das Endspiel verpasst hat. Ein Kommentar.

In diesem Fall dürfen wir die noch ausstehenden drei Spiele der deutschen Fußball-Nationalelf mal außen vor lassen: Das Beste der Saison 2010/2011 kommt zum Schluss, und Deutschland ist nicht daran beteiligt. Das Duell zwischen dem FC Barcelona und Manchester United elektrisiert aber selbst jene hiesigen Fans , die vom Feiern der vergangenen Wochen noch erschöpft sind.

Allerdings: Die Erfahrung lehrt, dass nicht immer, wenn Großes erwartet wird, auch Großes dabei herauskommt. Wie oft schon mussten wir nach einem enttäuschenden Fußball-Gipfel hören: Es stand einfach zu viel auf dem Spiel, beide Mannschaft haben sich taktisch neutralisiert usw. ?

Warum dieses Champions League-Finale den turmhohen Erwartungen gerecht werden könnte, liegt auch an einem Mann, der gar nicht dabei ist: Jose Mourinho ist mit Real Madrid ausgeschieden und hat somit keine Chance mehr, das Spiel zu zerstören.

Mit Manchester und Barca treffen in Wembley zwei Teams und zwei Trainer aufeinander, die – wenn auch mit unterschiedlichen Spielideen – die Kraft und die Schönheit des Fußballs verkörpern. Dass dabei mit Alex Ferguson eine der größten Trainerlegenden auf einen brillanten Vertreter der jungen Generation, Pep Guardiola, trifft, sorgt für einen zusätzlichen Reiz dieses Gigantentreffens an traditionsreicher Stätte.

Auf die Gefahr hin, am Ende doch widerlegt zu werden: Wenn je im Fußball Vorfreude angesagt war – dann diesmal.