Madrid. . Weltfußballer Lionel Messi hat für den FC Barcelona das Tor zum Champions-League-Finale ganz weit aufgestoßen und Real Madrid eine ganz bittere Niederlage zugefügt. Beim 2:0-Erfolg der Katalanen erzielte Messi beide Tore.

London calling: Weltfußballer Lionel Messi hat für den FC Barcelona das Tor zum Champions-League-Finale ganz weit aufgestoßen und Real Madrid mit dem deutschen Nationalspieler Mesut Özil eine ganz bittere Niederlage zugefügt. Der Argentinier sorgte im Halbfinal-Hinspiel in Madrid mit seinen Treffern zehn und elf in der Königsklasse (76. und 87.) für den 2:0 (0:0)-Erfolg der Katalanen, die vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag nun bereits von einem Finale am 28. Mai im Londoner Wembley-Stadion träumen dürfen.

Real und Özil hätten einen Punktgewinn nicht verdient gehabt, die Mannschaft von Trainer Jose Mourinho zeigte laut DFB-Sportdirektor Matthias Sammer ein „hässliches Gesicht.“ Zunächst provozierte Madrids Alvaro Arbeloa Rot für Barcelonas Ersatzkeeper José Pinto (45.). Dann sah Pepe nach einem äußerst brutalen Foul gegen Dani Alves von Schiedsrichter Wolfgang Stark die Rote Karte (61.). Zwei Minuten später musste Real-Trainer Jose Mourinho auf die Tribüne. „Unter normalen sportlichen Umständen kann Real mit Barcelona eben nicht mithalten. Deshalb sieht man diese Feindseligkeit und Aggressivität“, sagte Sammer bei Sky.

Fußball wurde über weite Strecken von Real ohnehin kaum gespielt. Die 80.354 Zuschauer im ausverkauften Bernabeu-Stadion sahen eine äußerst defensiv eingestellte Gastgeber. Real-Coach Mourinho hatte nach den Ausfällen von Sami Khedira (Muskelfaserbündelriss) und Ricardo Carvalho (Sperre) auf ein 4-3-3-System umgestellt und seinen Spielern offenbar verboten, die Barca-Profis vor der Mittellinie anzugreifen. Die Folge waren 70 Prozent Ballbesitz für Barcelona nach 45 Minuten.

Doch das Mourinho-Konzept ging im ersten Durchgang dennoch auf, das Team von Pep Guardiola biss sich an der Mauertaktik Reals zunächst die Zähne aus. Nur der agile Xavi (4./25.) und David Villa (11.) hatten im ersten Durchgang Möglichkeiten zur Führung für die Gäste. Die Gastgeber wachten dagegen erst ganz spät auf. Ein starker Weitschuss von Cristiano Ronaldo hätte Sekunden vor der Halbzeit fast zum 1:0 geführt (45+1), Özil stand beim Nachschuss bereits im Abseits.

Der Deutsch-Türke erwischte beim dritten „El Clásico“ einen rabenschwarzen Tag und wurde von Coach Mourinho bereits nach 45 Minuten ausgewechselt. Überraschend kam aber nicht der Brasilianer Kaká, der am Samstag beim 6:3-Ligaerfolg beim FC Valencia für Özil spielte und dabei zwei Treffer erzielt sowie zwei Tore vorbereitet hatte. Mourinho brachte Emanuel Adebayor und wollte so das Offensivspiel Madrids forcieren.

Schiedsrichter Stark hinterließ einen ordentlichen Eindruck

Einen ordentlichen Eindruck hinterließ dagegen Stark (Erfgolding), auch wenn er in der Halbzeit nach den Tumulten auf dem Weg in die Kabinen auch den Provokateur Arbeloa hätte vom Platz stellen müssen. Anschließend mussten dann in Pepe und Mourinho doch zwei Protagonisten Reals das Stadioninnere vorzeitig verlassen.

In Unterzahl blieben die Gastgeber auch im zweiten Durchgang konsequent bei ihrer defensiven Ausrichtung. Barcelona wollte dagegen unbedingt gewinnen. Messi sorgte dann aus kurzer Distanz für die erlösende Führung die Gäste, bevor er mit einem tollen Solo nachlegte. Für den Argentinier war es bereits der 52. Pflichtspieltreffer in der laufenden Saison. (sid)

Fakten und Mythen

Reals Trainer José Mourinho gewann als einziger Trainer neben Ottmar Hitzfeld (Borussia Dortmund/Bayern München) mit zwei verschiedenen Klubs (FC Porto/Inter Mailand) die Champions League. Zudem gewann der Portugiese den UEFA-Pokal 2003 mit dem FC Porto und wurde in Portugal, England und Italien Meister. Mourinho ist 150 Ligaheimspiele in Serie (mit Porto, Chelsea, Inter und Real) ohne Niederlage geblieben. Die Serie riss am 2. April 2011 gegen Gijón.
Reals Trainer José Mourinho gewann als einziger Trainer neben Ottmar Hitzfeld (Borussia Dortmund/Bayern München) mit zwei verschiedenen Klubs (FC Porto/Inter Mailand) die Champions League. Zudem gewann der Portugiese den UEFA-Pokal 2003 mit dem FC Porto und wurde in Portugal, England und Italien Meister. Mourinho ist 150 Ligaheimspiele in Serie (mit Porto, Chelsea, Inter und Real) ohne Niederlage geblieben. Die Serie riss am 2. April 2011 gegen Gijón. © imago sportfotodienst
Die teuersten Einzelspieler sind Lionel Messi mit 100 Millionen Euro (Barça)…
Die teuersten Einzelspieler sind Lionel Messi mit 100 Millionen Euro (Barça)… © imago sportfotodienst
Barcelonas Stadion, das „Nou Camp“, fasst 99.354 Zuschauer…
Barcelonas Stadion, das „Nou Camp“, fasst 99.354 Zuschauer… © imago sportfotodienst
Barcelonas Kapitän Carles Puyol ist mit 20 Millionen Euro Marktwert noch einer der
Barcelonas Kapitän Carles Puyol ist mit 20 Millionen Euro Marktwert noch einer der "günstigeren" Spieler der Katalanen. © imago sportfotodienst
Wertvolle Mannschaften: Mit Real Madrid und dem FC Barcelona stehen sich die zwei teuersten Kader der Welt gegenüber.
Wertvolle Mannschaften: Mit Real Madrid und dem FC Barcelona stehen sich die zwei teuersten Kader der Welt gegenüber. © imago sportfotodienst
Der FC Barcelona war 2004 der erste spanische Verein mit einem eigenen Youtube-Kanal.
Der FC Barcelona war 2004 der erste spanische Verein mit einem eigenen Youtube-Kanal. © imago sportfotodienst
Barças Abwehrchef Carles Puyol rufen vor allem die Kommentatoren gerne „Tiburón“, Haifisch. Auch da bedarf es keiner näheren Erläuterung.
Barças Abwehrchef Carles Puyol rufen vor allem die Kommentatoren gerne „Tiburón“, Haifisch. Auch da bedarf es keiner näheren Erläuterung. © imago sportfotodienst
…Barcelona bereits drei Jahre zuvor, 1899.
…Barcelona bereits drei Jahre zuvor, 1899.
1980 standen sich im spanischen Pokalfinale Real Madrid und die eigene B-Mannschaft, FC Castilla, gegenüber. Die erste gewann mit 6:1.
1980 standen sich im spanischen Pokalfinale Real Madrid und die eigene B-Mannschaft, FC Castilla, gegenüber. Die erste gewann mit 6:1. © imago sportfotodienst
Barça-Coach Josep „Pep“ Guardiola holte 2009 sechs Titel mit dem FC Barcelona: die Champions League, die Meisterschaft, den spanischen Pokal, den spanischen Super-Cup, den UEFA-Supercup und die FIFA-Klubweltmeisterschaft.
Barça-Coach Josep „Pep“ Guardiola holte 2009 sechs Titel mit dem FC Barcelona: die Champions League, die Meisterschaft, den spanischen Pokal, den spanischen Super-Cup, den UEFA-Supercup und die FIFA-Klubweltmeisterschaft. © imago sportfotodienst
Der Marktwert beider Teams beträgt über 500 Millionen Euro – jeweils.
Der Marktwert beider Teams beträgt über 500 Millionen Euro – jeweils. © imago sportfotodienst
…und Cristiano Ronaldo (Real) mit 90 Millionen Euro.
…und Cristiano Ronaldo (Real) mit 90 Millionen Euro. © imago sportfotodienst
Real Madrid wurde 1902 gegründet…
Real Madrid wurde 1902 gegründet…
…das Estadio Santiago Bernabéu in Madrid „nur“ 85.000.
…das Estadio Santiago Bernabéu in Madrid „nur“ 85.000. © imago sportfotodienst
Sobald Real Madrid einen Titel gewinnt, ändert sich die Telefonnummer der Vereinszentrale. Sie richtet sich nach gewonnenen Meisterschaften, nationalen Pokalerfolgen und Champions League-Siegen. Aktuell lautet sie: 31 17 09. In Kürze muss sie um den Pokalgewinn ergänzt werden.
Sobald Real Madrid einen Titel gewinnt, ändert sich die Telefonnummer der Vereinszentrale. Sie richtet sich nach gewonnenen Meisterschaften, nationalen Pokalerfolgen und Champions League-Siegen. Aktuell lautet sie: 31 17 09. In Kürze muss sie um den Pokalgewinn ergänzt werden. © imago sportfotodienst
Manche Spieler der Königlichen haben von ihren Mitspielern interessante Spitznamen verpasst bekommen: Cristiano Ronaldo heißt zum Beispiel „Máquina“, Maschine (auf Grund seiner Kraft und seiner permanenten Torschüsse).
Manche Spieler der Königlichen haben von ihren Mitspielern interessante Spitznamen verpasst bekommen: Cristiano Ronaldo heißt zum Beispiel „Máquina“, Maschine (auf Grund seiner Kraft und seiner permanenten Torschüsse). © imago sportfotodienst
Marcelo wird „El loco“, der Verrückte, genannt. Er ist einer der Spieler im Team Mourinhos, der die meisten Witze macht.
Marcelo wird „El loco“, der Verrückte, genannt. Er ist einer der Spieler im Team Mourinhos, der die meisten Witze macht. © imago sportfotodienst
Mesut Özil rufen die Kollegen übrigens „Nemo“. Wegen der großen Augen und seiner Weitsicht auf dem Spielfeld.
Mesut Özil rufen die Kollegen übrigens „Nemo“. Wegen der großen Augen und seiner Weitsicht auf dem Spielfeld. © imago sportfotodienst
Lionel Messi ist „La pulga“, der Floh, was sich bei seiner flinken Spielweise von selbst erklärt.
Lionel Messi ist „La pulga“, der Floh, was sich bei seiner flinken Spielweise von selbst erklärt. © imago sportfotodienst
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