An Rhein und Ruhr. .
Liga-Krösus Bayern München entledigt sich finanzieller Altlasten, Dauereinkäufer Schalke 04 schlug nur einmal zu, der VfL Wolfsburg wartet auf einen Königstransfer: Die Fußball-Bundesligisten scheuen in der am 31. Januar auslaufenden Transferperiode das finanzielle Risiko. Bislang gaben die 18 Bundesligaklubs rund 34 Millionen Euro für neue Spieler aus. Der Summe stehen Transfereinnahmen etwa 62 Millionen Euro gegenüber.
Bestes Beispiel der neuen Behutsamkeit ist der VfL Wolfsburg. Statt die 35 Millionen Euro aus dem Rekordtransfer von Edin Dzeko unter die Leute zu bringen, bleibt Manager Dieter Hoeneß (noch) auf dem vielen Geld sitzen. „Wenn man Mondpreise bezahlt, bekommt man jeden Spieler. Das tun wir aber nicht. Das wäre unverantwortlich“, sagte der 58-Jährige.
So komisch es klingen mag: Das durch den Wechsel von Dzeko zu Manchester City prall gefüllte Konto macht das Einkaufen für den Meister von 2009 nur schwieriger. Hinter jeder Tür, an die Hoeneß klopft, wittern Klubs und Spieler den großen Reibach. Ein möglicher Wolfsburger „Königstransfer“ innerhalb der Liga könnte einen Domino-Effekt auslösen und das Transferkarussell doch noch einmal richtig in Schwung bringen. Doch eins ist den Vereinen auch klar: Gute Spieler werden mit jedem Tag, der bis zum Ende der Wechselfrist am 31. Januar verstreicht, teurer.
Gesetze des Marktes
Die Gesetze des Marktes sind natürlich auch Dieter Hoeneß bekannt. Dennoch spielt er in Sachen Neuverpflichtung auf Zeit. Wesentlich ungeduldiger sind das Umfeld und die Presse. Die Gerüchteküche brodelt seit Tagen und spuckt ständig neue Namen aus: Papiss Cisse, Srdjan Lakic, Patrick Helmes, Ivan Rakitic.
Selbst Kevin Kuranyi wollen einige schon beim Medizincheck in Wolfsburg gesehen haben, obwohl der ehemalige Nationalstürmer sich zur selben Zeit in einem Moskauer Supermarkt befand.
Andere Vereine sind eher damit beschäftigt, Altlasten zu entsorgen und ihren Kader umzukrempeln. Allen voran Meister Bayern München. In Mark van Bommel (zum AC Mailand) und Martin Demichelis (zum FC Malaga) gingen zwei Eckpfeiler der Mannschaft, die in der vergangenen Saison noch im Finale der Champions League stand. Verpflichtet wurde nur Luiz Gustavo. Für den Brasilianer überwies der Ligakrösus aber auch gleich 17 Millionen Euro nach Hoffenheim.