Göteborg.

Nach seinem Debüt gegen Malta im Mai gehört Mats Hummels beim Länderspiel in Schweden zum zweiten Mal zum elitären DFB-Kreis. Der BVB-Innenverteidiger hofft auf eine nachhaltige Wirkung seines Auftritts.

Einige deutsche Nationalspieler ließen sich am Dienstagvormittag bei kaltem und doch schönem Wetter Göteborg zeigen. Sie genossen die Rundfahrt durch die schwedische Hafenstadt, während eine andere Gruppe im abgelegenen Mannschaftshotel blieb, um im Kraftraum zu arbeiten. Zu dieser Gruppe gehörte auch der Dortmunder Mats Hummels, für den diese Reise keinesfalls touristischen Charakter haben soll. Der 21-Jährige gehört nach seinem Debüt im Mai in Aachen gegen Malta zum zweiten Mal zum elitären DFB-Kreis, und während damals schon vorher feststand, dass die WM ohne ihn stattfinden würde, hofft er diesmal auf eine nachhaltige Wirkung seines Auftritts.

Selbstbewusst: Mats Hummels.
Selbstbewusst: Mats Hummels.

„Ich glaube, dass dies hier eine hervorragende Chance ist, sich zu präsentieren, um auch künftig eingeladen zu werden“, sagt der Innenverteidiger. Nicht nur sein Vereinstrainer Jürgen Klopp findet, dass Mats Hummels diese Berufung „längst verdient hat“. Er scheiterte bisher unverschuldet an der hohen Qualifikationshürde. „Die WM ist eben gut gelaufen“, erklärt Klopp, „und ich wechsele ja auch nicht einfach nur mal so alle vier Wochen die Innenverteidiger.“

In Schweden aber will Bundestrainer Joachim Löw diejenigen testen, denen er eine formidable Zukunft zutraut. Es war in den vergangenen Tagen wiederholt die Rede davon, dass dies nun ein „Schnupperkurs“ für Nachrücker sei – so aber sieht Mats Hummels die Tage bei der Nationalmannschaft nicht: „Wir Sechs, die jetzt zum ersten oder zweiten Mal dabei sind, wissen natürlich, dass wir nicht alle im nächsten Jahr regelmäßig dazugehören werden“, sagt er, „aber das Wort Schnupperkurs klingt ein bisschen so, als müsste man die jungen Spieler belächeln. Es ist natürlich etwas anderes, hier zu sein, aber wir sind durchaus selbstbewusst.“

Diese Haltung kann nicht schaden, der Bundestrainer schätzt ehrgeizige und gleichzeitig realistische junge Profis. Mats Hummels muss im Nationaltrikot nur so spielen wie seit Monaten in Dortmund: Dann wird Joachim Löw es zu schätzen wissen, auf Dauer eine echte Alternative in der Innenverteidigung zu haben.