München. Karl-Heinz Rummenigge hat Real Madrids Werben um Mittelfeldstar Franck Ribery erneut eine Absage erteilt. "Er ist nicht zu verkaufen", betonte der Vorstandsboss von Bayern München.
Im Kampf um Franck Ribery ist Bayern München offensichtlich bereit, an seine eigene finanzielle Schmerzgrenze zu gehen. Nachdem Real Madrid und dessen Berater Zinedine Zidane weiter darum bemüht sind, den französischen Nationalspieler vom deutschen Rekordmeister in die spanische Hauptstadt zu locken, denken die Münchner nun angeblich an eine üppige Gehaltserhöhung für ihren 26 Jahre alten Mittelfeldspieler.
Auf acht Millionen Euro will der FC Bayern nach Angaben der französischen Sporttageszeitung L'Equipe das Jahreseinkommen von Ribery erhöhen - er wäre damit wohl der bestbezahlte Spieler in der Bundesliga-Geschichte. Derzeit soll der Franzose knapp unter vier Millionen Euro pro Jahr kassieren. Sein Vertrag läuft noch bis zum Saisonende 2010/2011.
Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge betonte in L'Equipe noch einmal die Position des Rekordmeisters: "Franck ist unersetzlich. An unserer Entscheidung gibt es nichts zu rütteln." Gegenüber Welt-Online versicherte er zudem: "Es gibt kein Angebot von Real und keine Schmerzgrenze für uns." Aus Madrid wird kolportiert, Real wolle 55 Millionen Euro Ablöse bieten.
"Geben ihn für kein Geld der Welt her"
Trotz des anhaltenden Buhlens von Real Madrid will der FC Bayern seinen Widerstand auch nicht aufgeben. "Real kennt unsere Position: Er ist nicht zu verkaufen", sagte Rummenigge und betonte: "Wenn man solch einen Spieler hat, gibt man ihn für kein Geld der Welt her. Wir sind da sehr widerstandsfähig." Er habe Verständnis für Ribery, "denn Real ist ein faszinierender und finanziell attraktiver Club". Aber auch der FC Bayern "ist kein schlechterer Verein".
Rummenigge versicherte, der FC Bayern wolle mit seiner Haltung "auch nicht die Ablösesumme hochtreiben". Das Gebot von Real Madrid lag zuletzt bei angeblich 55 Millionen Euro. Der Münchner Klub-Chef beteuerte, der FC Bayern wünsche sich, "Franck noch mindesten zwei Jahre zu behalten", der neue Trainer Louis van Gaal wolle Ribery "unbedingt" haben, um um ihn herum "die Mannschaft aufzubauen". Der Vertrag des Franzosen in München läuft bis 2011.
Auch Real Madrid wird nach Angaben seines Generaldirektors Jorge Valdano aber nicht klein beigeben - und sogar notfalls noch eine Saison warten. "Wenn er nicht dieses Jahr kommt, dann eben im nächsten", sagte der Argentinier in der spanischen Fußball-Talkshow "Punto Pelota". Zuvor hatte Riberys Berater Alain Micliaccio beim spanischen Radiosender RAC 1 erklärt, die Verhandlungen seien im Augenblick "blockiert, weil die Leute bei den Bayern bis zum Ende des Monats in Urlaub sind". Die Transferfrist endet am 31. August.
Toni denkt an Abschied
Öffentlich an Abschied denkt unterdessen Luca Toni. "Sollte ich bei Bayern München keinen Platz mehr finden, hätte ich keinerlei Probleme, nach Italien zurückzukehren, auch mit reduziertem Gehalt", erklärte der 31 Jahre alte Nationalspieler im einem Interview mit dem TV-Sender Sky Italia. Toni muss sich in der kommenden Saison wohl zunächst mit der Rolle des Ersatzspielers für Neuzugang Mario Gomez und Miroslav Klose zufrieden geben.
Nach der Blamage der italienischen Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Südafrika sagte Toni, er müsse hart arbeiten, um einen Platz in der Squadra Azzurra für die WM 2010 zu erkämpfen. Aus diesem Grund müsse er viel spielen. Er sei deshalb bereit, den FC Bayern für einen weniger reichen Klub zu verlassen. Geld sei für ihn kein Problem. "Ich habe Glück, ich verdiene viel und bin absolut nicht Sklave meines Gehaltes", sagte Toni, der vor zwei Jahren für elf Millionen Euro Ablöse vom AC Florenz gekommen war.
Neben Gomez und Klose hat der Italiener auch noch Neuzugang Ivica Olic und Nachwuchsspieler Thomas Müller als Konkurrenten.