Köln. .

Der Kölner FC-Manager Michael Meier äußert sich im Interview zur Entlassung von Trainer Zvonimir Soldo und seiner eigenen Situation bei dem Traditionsverein aus der Domstadt.

Herr Meier, der 1. FC Köln hat seinen Trainer Zvonimir Soldo beurlaubt. Bei einem Tabellenletzten eine durchaus übliche Reaktion, der Stil der Trennung aber wird kritisiert. Soldo leitete am Vormittag das Training, mittags wurde er sogar noch live in eine TV-Sendung geschaltet. Drei Stunden später war er den Job los. Nicht die feine Art…

Michael Meier: Ich lasse Kritik gegen meine Person immer gelten, aber nicht in Fragen des Stils. Der Trainer wusste stets über unsere Schritte Bescheid. Und wenn wir gesagt hätten, er wird nicht live in den Sport 1-Doppelpass geschaltet, hätten doch die gleichen Journalisten gesagt: ‘Oh, der Soldo wird bestimmt gleich entlassen.’ Dabei war das zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht klar. Wir haben uns die Entscheidung nicht einfach gemacht, alles genau abgewogen. Erst am Ende stand der Entschluss, sich zu trennen.

Dennoch: Die Außendarstellung des Klubs ist „zum Weglaufen“, wie Sie selbst gesagt haben. Lukas Podolski hat den Klub in einem Interview frontal angegriffen, Torhüter Faryd Mondragon gab eine obskure Pressekonferenz, in der er sich mit Jesus verglich. Eine öffentliche Reaktion des Klubs blieb aus.

Meier: Ständig sollen wir über Dinge reden, die in der Vergangenheit liegen. Das ist für mich wie Senf nach der Mahlzeit. Ich habe gesagt, dass unsere schlechte Außenwahrnehmung hausgemachte Ursachen hat. Deutlicher kann man sich auch selber nicht in die Pflicht nehmen. Was wollen Sie denn noch?

Sie selbst stehen in Köln nun im Zentrum der Kritik. Wenig verklausuliert wird Ihr Rücktritt gefordert.

Meier: Keine Frage, es ist schwer hier in Köln mit diesem unruhigen Umfeld. Was soll ich da ständig über meine Person reden? Ich habe hier ein Vertragsverhältnis. Mehr kann ich dazu nicht sagen.