Essen.

Nach dem 1:2 bei Hannover 96 bleibt der 1. FC Köln weiter auf einem Abstiegsplatz. Nürnberg bezwang Wolfsburg 2:1, Kaiserslautern kassierte beim SC Freiburg die fünfte Niederlage in Serie.

Trotz des Treuebekenntnisses von Präsident Wolfgang Overath gerät Trainer Zvonimir Soldo beim 1. FC Köln immer stärker unter Druck. Die Rheinländer verloren bei Hannover 96 mit 1:2 (0:2) und liegen nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Sieg in der Bundesliga weiter auf einem Abstiegsplatz. Bereits am Dienstag geht es für den FC im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten 1860 München.

„Die Situation ist nicht einfach. Ich habe immer gesagt, dass wir die Qualität haben, um da unten herauszukommen. Ich gehe davon aus, dass ich auch am Dienstag im Pokal auf der Bank sitzen werde“, äußerte sich Soldo vorsichtig optimistisch.

Hannover kehrte nach zuvor zwei Niederlagen in Folge hingegen wieder in die Erfolgsspur zurück und schob sich zumindest vorübergehend sogar auf Rang drei vor. Dank eines Doppelschlags von Torjäger Didier Ya Konan (4. und 15.) sorgten die Platzherren früh für klare Verhältnisse. Der Matchwinner hat nach acht Einsätzen nun bereits fünf Saisontreffer auf dem Konto. Der FC konnte durch Martin Lanig (85.) nur noch verkürzen.

Nürnberg besiegt zahme „Wölfe“

Der schwankende VfL Wolfsburg hat den nächsten Rückschlag erlitten und stolpert seinen großen Zielen weiter hinterher. Die ambitionierten Niedersachsen unterlagen beim einsatzfreudigen und spielstarken 1. FC Nürnberg nach einer schwachen Leistung verdient mit 1:2 (1:1) und haben die Spitzenplätze in der Bundesliga aus den Augen verloren. Grafite konnte für die „Wölfe“ zwischenzeitlich ausgleichen, der hervorragende Mike Frantz bescherte dem Club aber mit seinem zweiten Saisontreffer (63.) den mehr als verdienten dritten Heimsieg nacheinander.

Diego verlor mit Wolfsburg in Nürnberg.
Diego verlor mit Wolfsburg in Nürnberg.

„Ich bin sehr enttäuscht und sehr wütend. So können wir nicht weitermachen. Wir sind nicht konstant genug. Wir haben neun Spiele, nicht genug Punkte, nicht genug Tore, zu viele Gegentore. Einige Dinge müssen sich ändern. Ich habe genug gesehen. So lange wir nicht als Team spielen, werden wir nicht erfolgreich sein“, analysierte VfL-Trainer Steve McClaren erbost.

Die Gäste konnten sogar von Glück sagen, dass die spielstarken Nürnberger nach dem frühen Führungstreffer durch Ilkay Gündogan (11.) zunächst nicht nachlegen konnten. Der Club war vor 40.127 Zuschauern aber über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft, überzeugte durch hohen Einsatz und schnelles, phasenweise gelungenes Kombinationsspiel und wurde nach einem kurzen Durchhänger nach Grafites Ausgleichstreffer (28.) und einigen Wacklern in der Defensive in der zweiten Halbzeit auch belohnt: Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking verbesserte sich auf einen guten Mittelfeldplatz.

Kaiserslautern verliert auch gegen Freiburg

Der 1. FC Kaiserslautern hat seinen Bundesliga-Negativrekord eingestellt und muss sich nach rund einem Viertel der Saison endgültig mit dem Kampf gegen den Abstieg beschäftigen. Der Aufsteiger unterlag am 9. Spieltag 1:2 (1:1) beim SC Freiburg und kassierte damit die fünfte Pleite in Folge. Eine derartige Niederlagen-Serie gab es für die Roten Teufel, die aus den zurückliegenden sieben Partien lediglich einen Punkt holten, nur in der Abstiegssaison 2005/06.

„Uns hat in der Offensive und in der Defensive die letzte Gier gefehlt. Aufgrund dessen haben wir auch verdient verloren. Denn wenn man in diesem Spiel nur ein Tor erzielt und zwei Treffer kassiert, hat man es nicht besser verdient“, brachte FCK-Trainer Marco Kurz seine Enttäuschung zum Ausdruck.

Mittelfeldspieler Jan Moravek erzielte die FCK-Führung (8.). Freiburgs Torjäger Papiss Cisse sorgte für den Ausgleich (35.), der kurz zuvor eingewechselte Stefan Reisinger besiegelte die vierte Auswärtspleite der Pfälzer (60.). „Kaiserslautern hat uns über 90 Minuten alles abverlangt. Ich bin froh, dass meine Mannschaft gezeigt hat, dass sie auch Fußball kämpfen kann. Kaiserslautern hätte aufgrund der Leistung einen Punkt verdient gehabt“, gestand Freiburgs Trainer Robin Dutt nach dem Schlusspfiff ein. Mit dem Erfolg holte sich der 45-Jährige den 50. Punkt in seiner Laufbahn als Bundesliga-Trainer. (sid)