Zürich.
Am 1. Oktober startet die Fifa ein neues Online-System für internationale Transfers. Präsident Joseph S. Blatter bezeichnet diesen Schritt als einen „historischen Moment für den Fußball“.
Der Start des sogenannten Transferabgleichungssystems (TMS) am 1. Oktober stellt für den Fifa-Präsidenten Joseph S. Blatter einen „historischen Moment für den Fußball“ dar. „Das TMS ist ein relativ einfaches Online-System, das auf den internationalen Transfer von Spielern aber enorme Auswirkungen hat“, sagte Blatter: „Dank des TMS verfügen die Fußballbehörden bei jedem einzelnen Transfer über mehr Angaben. Vor allem macht es alle Transaktionen transparenter und hilft uns unter anderem bei der Bekämpfung von Geldwäsche und beim Schutz Minderjähriger bei Transfers.“
„Schneller, einfacher, transparenter“
Ab kommenden Freitag müssen alle internationalen Transfers über TMS abgewickelt werden, das die Transaktionen laut Fifa „schneller, einfacher und insbesondere transparenter“ macht. Es wurde im Februar 2008 in einem Pilotversuch in 18 Ländern eingeführt und danach auf alle Fifa-Mitgliedsverbände und insgesamt 3633 Vereine ausgedehnt.
Die beiden an einem Transfer beteiligten Vereine müssen übereinstimmende Informationen ins TMS eingeben. Ansonsten wird der Transfer blockiert, und der nationale Verband kann den internationalen Freigabeschein nicht ausstellen.
Insgesamt müssen zu jedem Transfer über 30 Angaben gemacht werden, zum Beispiel Einzelheiten zum Spieler und zu den Vereinen sowie alle Zahlungen samt Betrag, Zeitpunkt und Solidaritätsbeiträgen an frühere Vereine. Sämtliche Angaben müssen durch Unterlagen belegt werden. So müssen Kopien des Identitätsausweises des Spielers, seines neuen Arbeitsvertrags und des Transfervertrags zwischen seinem ehemaligen und künftigen Verein hochgeladen werden. Das alte System mit Schriftstücken, so der Weltverband, „gehört damit der Vergangenheit an“.
Angemessene Entschädigung
Beim Schutz junger und minderjähriger Spieler spiele das TMS laut Fifa ebenfalls eine wichtige Rolle. Das System enthalte Angaben zur Karriere der einzelnen Spieler und sorge so dafür, dass die Vereine, die junge Spieler ausgebildet haben, um sie dann an andere Vereine abzugeben, angemessen entschädigt werden.
Das System soll die Fifa zudem bei ihren Bemühungen unterstützen, die Zahl internationaler Transfers minderjähriger Spieler einzudämmen. Auf Beschluss des Fifa-Kongresses 2009 müssen solche Transfers von einem Ausschuss der Fifa-Kommission für den Status von Spielern bewilligt werden. Sowohl die betreffenden Anträge als auch das nachfolgende Entscheidungsverfahren werden über das TMS abgewickelt. (sid)