Köln. .
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat auch die zweite Aufgabe in der EM-Qualifikation zufriedenstellend gelöst. Die DFB-Elf besiegte Aserbaidschan mit 6:1.
Wer als Kölner Fußballfan Lukas Podolski in Topform erleben und erfolgreichen Fußball im eigenen Stadion sehen will, der muss hingehen, wenn die Nationalmannschaft spielt. Die erfüllte am Dienstagabend auch ihre zweite Pflichtaufgabe in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2012 absolut zufriedenstellend: Gegen Aserbaidschan gab es ein 6:1 – und Podolski durfte sich von 43700 Zuschauern als bester deutscher Spieler feiern lassen.
Nach dem 1:0 am Freitag in Belgien hatte Joachim Löw nur einen Neuen in die Anfangsformation berufen: Für den verletzten Marcell Jansen spielte Sascha Riether. Eine Überraschung, der schon 27 Jahre alte Wolfsburger hatte erst vor einem Monat beim 2:2 in Dänemark in der Nationalelf debütiert. Der Bundestrainer baute für den Rechtsverteidiger sogar die Abwehr um: Philipp Lahm musste nach links rücken. Kein Vertrauensbeweis also für Heiko Westermann, der Löw in der zweiten Hälfte in Brüssel nicht hatte überzeugen können.
Schon nach elf Minuten aber kam der neue Hamburger doch ins Team – als Innenverteidiger, weil Per Mertesacker nach einem Zusammenprall mit Vagif Javadov wegen einer Platzwunde unter dem linken Auge ausgewechselt werden musste.
Die von Berti Vogts trainierten Männer aus dem Kaukasus kämpften tapfer. Wie erwartet hatte ihnen der Taktik-Routinier einen Betonmischer mit aufs Feld gegeben. Gleich zwei Abwehrriegel versperrten den Deutschen anfangs den Zugang zum Tor.
Es ging also darum, Geduld zu bewahren, wie beim Handball um den Strafraum herumzuspielen und immer wieder Lücken zu suchen. Als Pfadfinder tat sich dabei besonders der von den Fans angefeuerte Lukas Podolski hervor. Er hatte sich offensichtlich die Worte des Bundestrainers, der ihm nach dem enttäuschenden Auftritt in Belgien die Leviten gelesen hatte, zu Herzen genommen. Der Kölner intensivierte das Tempo über die linke Seite, setzte die Mitspieler ein, suchte auch selbst den Abschluss, hatte Pech mit zwei scharfen Fernschüssen.
Westermann schaffte den Durchbruch
Den Durchbruch schaffte dann in der 28. Minute aber zunächst der aufgerückte Heiko Westermann, wenn auch mit Anlaufschwierigkeiten: Nachdem ihm Miroslav Klose den Ball direkt vor dem Tor perfekt aufgelegt hatte, schoss er zuerst noch Torwart Kamran Aghayev an, den Nachschuss brachte er dann im Netz unter.
In der 45. Minute wurde dann aber auch Lukas Podolski belohnt: Er spielte Doppelpass mit Mesut Özil und vollendete den vorbildlichen Angriff mit einem kernigen Flachschuss. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte Podolski nach perfektem Pass von Holger Badstuber sogar seinen zweiten Treffer nachlegen können, selbstlos aber setzte er Miroslav Klose in Szene, der nur noch die Fußspitze hinzuhalten brauchte – 3:0, ein beruhigender Pausenstand.
Das 4:0 in der 53. Minute besorgte nach Flanke von Sami Khedira Aserbaidschans Kapitän Rashad Sadygov per Eigentor. Nur zwei Minuten später revanchierten sich die Deutschen und beschenkten ihre Gäste. Nach einer Ecke griff der bis dahin weitgehend beschäftigungslose Manuel Neuer nicht entschlossen zu, er faustete den Ball vor den Rücken von Rail Malikov – und danach wunderte sich der Torhüter darüber, dass die Kugel im Tor lag.
Leichtsinnig aber wurden Aserbaidschans Spieler deshalb nicht. Nach wie vor lockerten sie nicht die Reihen, trotzdem kamen die Deutschen noch zweimal zum Ziel: Holger Badstuber traf in der 85., Miroslav Klose in der 90. Minute.
Und so bleiben nach diesem Abend zwei Erkenntnisse: Auf die deutschen Nationalspieler ist auch nach der WM Verlass; und Lukas Podolski muss nur in der richtigen Mannschaft spielen...