Köln. .
Frankreich unterlag Weissrussland, Italien legte einen Stottertstart in die EM-Qualifikation hin. Hingegen überzeugten die WM-Finalisten. Bei den Niederlanden traf Schalkes neuer Stürmer Klaas-Jan Huntelaar dreimal.
Die WM-Finalisten Spanien und Niederlande hielten sich schadlos, die WM-Versager Italien und Frankreich haben dagegen auch in der EM-Qualifikation Stotterstarts hingelegt. Der entthronte Weltmeister Italien mühte sich zu einem 2: 1 (1:0) in Estland und stand beim Pflichtspiel-Debüt des neuen Trainers Cesare Prandelli lange am Rande einer Blamage.
Frankreich blamiert sich dagegen weiter nach Kräften und verlor ohne vom Verband gesperrte Stars wie Franck Ribery (Bayern München) 0:1 (0:0) gegen die vom deutschen Coach Bernd Stange betreute Auswahl Weißrusslands. Trainer Laurent Blanc verpatzte durch das Gegentor von Sergej Kisljak (86.) nach dem 1:2 in Norwegen zum Auftakt auch sein erstes Pflichtspiel. Der dritte europäische WM-Versager England kam nach einem Dreierpack von Jermain Defoe (2. /61./86.) und einem Treffer von Adam Johnson (83.) zu einem am Ende souveränen 4:0 (1:0) gegen Bulgarien.
Makelloser Weltmeister
Mann des Tages der Niederländer in San Marino war der Neu-Schalker Klaas-Jan Huntelaar. Der Stürmer, vom deutschen Vize-Meister Schalke 04 für 14 Millionen vom AC Mailand verpflichtet, war beim 5:0 (2:0) dreimal erfolgreich (38./48./67.). Der Hamburger Ruud van Nistelrooy wurde in der 68. Minute eingewechselt und war bei seinem Comeback nach zwei Jahren direkt erfolgreich (90.+1). Dirk Kuyt hatte die Holländer per Strafstoß in Führung gebracht (16.).
Spanien kam dank seiner Stürmerstars zu einem ungefährdeten 4:0 (2:0)-Startsieg in Liechtenstein. Fernando Torres war zweimal erfolgreich (18./54.), David Villa, Torschützenkönig der letzten EM, war zum 2:0 erfolgreich (26.) und holte mit seinem 44. Länderspieltreffer Spaniens Rekordtorschützen Raul von Schalke 04 ein. Außerdem war David Silva (62.) für die Furia Roja erfolgreich. Die Iberer begannen mit neun Spielern aus der Startelf des WM-Finales (1:0 nach Verlängerung gegen die Niederlande).
Pogrebnjak mit Doppelpack
Einen Treffer steuerte der Bremer Hugo Almeida beim 4:4 (2: 2)-Torfestivals Portugals gegen Zypern bei. Neben Huntelaar, van Nistelrooy und Hugo Almeida trafen zahlreiche weitere Bundesliga-Legionäre. Der Stuttgarter Pawel Pogrebnjak bewahrte Russland mit seinem Doppelpack (16./64., Elfmeter) zum 2:0 (1:0) beim Fußball-Zwerg Andorra vor einer Blamage beim Pflichtspiel-Debüt des früheren Gladbacher Bundesliga-Trainers Dick Advocaat.
Beim Sieg der Türkei in der deutschen Gruppe A in Kasachstan steuerte der Münchner Hamit Altintop den Treffer zum 2:0 bei (26.). Bundesliga-Torschützenkönig Edin Dzeko vom VfL Wolfsburg sorgte beim 3:0 (3:0) der Bosnier in Luxemburg bereits in der 16. Minute für den Endstand. Für Kroatien trafen beim 3:0 (1:0) in Riga gegen Lettland gleich zwei Bundesliga-Profis. Der Hamburger Mladen Petric (43.) und der Münchner Ivica Olic (51.) legten mit ihren Toren den Grundstein zum Sieg. Der Karlsruher Zweitliga-Profi Alexander Iaschwilli traf beim 1:1 (1:0) in Griechenland zur Führung Georgiens. Für die Griechen war es das erste Pflichtspiel nach neunjähriger Amtszeit des deutschen Trainers Otto Rehhagel.
Dagegen war der Leverkusener Sami Hyypiä der Sündenbock Finnlands. Der Routinier sah beim überraschenden 0:2 (0:0) der Finnen in der Republik Moldau beim Stande von 0:0 in der 36. Minute die Rote Karte und leitete die Niederlage damit ein.
Hitzfelds Schweizer nur 0:0
Irlands Teammanager Giovanni Trapattoni meldete sich mit einem 1: 0 (0:0) in Eriwan gegen Armenien auf der Trainerbank zurück. Der ehemalige Bayern- und VfB-Coach Trapattoni saß wieder auf der Bank der Iren, nachdem er zuletzt aufgrund einer Magen-Operation beim Länderspiel im August kurzfristig passen musste. Mit einem 0:0 endete das deutsche Trainer-Duell zwischen Ottmar Hitzfeld (Schweiz) und Holger Osieck (Australien) in St. Gallen.
In Tallinn durfte Außenseiter Estland gegen die Italiener nach dem Tor von Sergej Zenjov (32.) von einer Sensation träumen. Der von Prandellis Vorgänger Marcello Lippi nicht berücksichtigte Antonio Cassano (60.) und der bei der WM nicht zum Einsatz gekommene Leonardo Bonucci (63.) drehten das Spiel aber noch für die Italiener, bei denen der Stuttgarter Cristian Molinaro in der Startformation stand. (sid)