Brüssel..
Die DFB-Elf tat sich gegen starke Belgier lange Zeit schwer, doch dann war wie so oft Miroslav Klose zur Stelle. Dank seines Treffers feiert Löws Auswahl einen verdienten Sieg und einen guten Start in die EM-Qualifikation.
Die deutsche Nationalmannschaft hat zu Beginn der EM-Qualifikation gleich wieder eine Duftmarke gesetzt. In Belgien gab es gestern Abend nach einer zunächst mühsamen, dann durchaus ansehnlichen Vorstellung einen 1:0-Sieg. Und nicht nur Torschütze Miroslav Klose zeigte, dass es nach der WM erfolgreich weitergehen kann.
DFB-Elf schlägt Belgien
Jogi Löw hatte eigentlich befürchtet, dass seine WM-Jungs schwer in dieses Spiel finden würden. „Mannschaften, die bei einem Turnier erfolgreich waren, haben danach oft Anlaufschwierigkeiten“, sagte der Bundestrainer. Er verglich den Zustand seiner Mannschaft mit dem von Italien, das im ersten Pflichtspiel nach dem WM-Sieg 2006 nicht über ein 1:1 gegen Litauen hinaus gekommen war. Und auch Spanien tat sich nach dem Gewinn der Europameisterschaft 2008 danach gegen Bosnien-Herzegowina (1:0) schwer. So gesehen, erwischte die DFB-Elf in Brüssel einen verheißungsvollen Start.
Badstuber gegen Belgiens Talent
Löw musste seine Stamm-Elf von der WM in Südafrika nur auf zwei Positionen ändern: Für die verletzten Arne Friedrich und Jerome Boateng rückten Holger Badstuber und Marcell Jansen in die Abwehr. Badstuber bekam es als Innenverteidiger zumeist mit Romelu Lukaku zu tun, dem erst 17 Jahre alten Wunderknaben des RSC Anderlecht.
Der Stürmer ist das größte Talent einer neuen Spielergeneration der Belgier, die sich ja für die beiden letzten Turniere nicht qualifizieren konnten und nun mit dem ehemaligen Schalker Marc Wilmots als Co-Trainer einen Neuaufbau einleiten. Neben Lukaku sticht auch Mittelfeldspieler Marouane Fellaini hervor – und das nicht nur durch seine Frisur, mit der er an den einstigen kolumbianischen Wuschelkopf Carlos Valderrama erinnert. Fellaini (22) spielt bereits beim FC Everton in der englischen Premier League.
Die jungen Belgier legten jedenfalls ein ordentliches Tempo vor und sorgten durchaus für die eine oder andere Verwirrung in der deutschen Abwehr. Doch zum Abschluss kamen die Gastgeber in der ersten Halbzeit selten, und wenn, dann war der Schalker Torhüter Manuel Neuer auf dem Posten.
Real-Profis vergeben
Es war ein munteres, unterhaltsames Spielchen in Brüssel, und die von Löw befürchteten Anlaufschwierigkeiten waren nur insofern existent, dass es zunächst im Abschluss an der von der WM bekannten Konsequenz mangelte. Mesut Özil (18.) und Sami Khedira (19.), die beiden Profis von Real Madrid, hätten die DFB-Elf eigentlich schon früh in Führung schießen können, vergaben jedoch aus bester Position. Tempo und Kombinationsfluss im Spiel nach vorne konnten sich indes sehen lassen. Im Offensivbereich fiel in der ersten Halbzeit lediglich Bayerns Aufsteiger Thomas Müller ein wenig ab, doch dafür leitete er direkt nach dem Wechsel die Führung ein.
Torschütze war in der 51. Minute Miroslav Klose, der nach Müllers feinem Anspiel im Strafraum völlig frei zum Schuss kam und eiskalt zum 1:0 vollstreckte. „In der ersten Halbzeit haben wir uns ziemlich schwer getan“, meinte Klose. „Aber in der zweiten Halbzeit waren wir cleverer.“
Sechs Punkte aus dem Doppelpack zum Start der EM-Qualifikation sind das erklärte Ziel von Joachim Löw. Nach dem Sieg gestern in Belgien und vor dem Spiel am Dienstag in Köln gegen Aserbaidschan sollte das nun wohl gelingen.