München. .

Bayern München hat dank eines Last-Minute-Tores von Bastian Schweinsteiger die Auftaktpartie der neuen Bundesliga-Saison gewonnen. Der Rekordmeister schlug den VfL Wolfsburg 2:1.

In allerletzter Minute hat Bastian Schweinsteiger einen Fehlstart des FC Bayern München in die neue Bundesliga-Saison verhindert. Sein Tor in der Nachspielzeit bescherte dem Titelverteidiger einen glücklichen 2:1 (1:0)-Sieg über den VfL Wolfsburg, der gestern Abend im Eröffnungsspiel nicht nur heftigen Widerstand leistete, sondern zuvor sogar selbst Chancen zum sieg gehabt hatte.

Bastian Schweinsteiger
Bastian Schweinsteiger © AP

Die neue Saison begann doch nicht, wie die Konkurrenz des deutschen Meisters befürchtet hatte. Der FC Bayern München war nicht torhungrig genug. Ein früher Treffer von Thomas Müller reichte nicht, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Die Niedersachsen nutzten eine zehnminütige Schwächephase kurz nach dem Seitenwechsel zum Ausgleich durch Dzeko - und lange sah es nach einem Teilwerfolg für sie aus.

Martin Demichelis sorgte noch vor Anpfiff für die erste kleine Aufregung. Der argentinische Innenverteidiger zeigte sich derart enttäuscht von seiner Nichtberücksichtigung für die Startelf, dass er den Trainer um die Freistellung für die erste Partie gebeten hat. „Ich habe eine Wahl gemacht, damit muss ein Spieler klarkommen. Er war letzte Jahr mein Stammspieler, jetzt ist er Ersatz. Ich glaube, das muss er noch verinnerlichen“, sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal vor der Partie im Fernsehsender „Sky“.

Kroos lupfte den Ball in den Lauf von Müller

Als die 48. Bundesligasaison mit einer kleinen Zeremonie eröffnet wurde, war der Zwischenfall aber erst einmal vergessen - und neun Minuten später erst recht. Da lupfte Rückkehrer Toni Kroos den Ball in den Lauf von Thomas Müller, der Torschützenkönig schießt aus der Drehung volley zum 1:0 für die Münchner ein.

Beim Meister von 2009 fehlte nicht nur Arne Friedrich (Rückenprobleme), sondern in der Startelf überraschend auch Zvjezdan Misimovic. Der Respekt von Wolfsburgs neuem Trainer Steve McClaren vor den Bayern schien groß zu sein, er brachte in Dzeko nur eine Sturmspitze und setzte ansonsten vor allem auf eine geordnete Defensive. Allerdings hatten die Niedersachsen Glück, nach Müllers früher Führung bis zur Pause keinen weiteren Gegentreffer mehr kassiert zu haben. Die Bayern dominierten die Partie, überzeugten mit schnellen Kombinationen und waren einzig etwas zu nachlässig vor dem Tor.

McClaren musste reagieren, wollte er nicht riskieren, dass seine Mannschaft nicht doch noch ähnlich hoch verliert wie beim letzten Auftritt in München vor knapp einem Jahr (0:3). Er brachte Misimovic für den überforderten Pekarik, und mit dem Bosnier kam endlich ein bisschen Schwung ins Wolfsburger Spiel. Die Bayern schienen zunächst mit ihren Gedanken noch in der Kabine zu sein, sie ließen den Gegner auf einmal viel Raum, und konnten froh sein, dass die Niedersachsen erst einmal nicht gut genug zielten oder Torhüter Jörg Butt auf der Hut war. Aber in der 55. Minute wurde der Offensivdrang dann doch belohnt. Badstuber bewachte Dzeko nach Misimovic’ Ecke nicht gut genug, und der Stürmer köpft zum 1:1 ein.

Der Ausgleich war ein Weckruf für die Münchner, die nun wieder das Kommando auf dem Platz übernahmen, Wolfsburg allerdings verteidigte leidenschaftlich das Unentschieden. Und als es sie es beinahe schon erreicht zu haben schienen, traf Schweinsteiger doch noch zum 2:1 und rettete die Bayern-Party.