München. Nachfolger von Manager Uli Hoeneß beim FC Bayern München wird Ende 2009 Christian Nerlinger. Das bestätigte Hoeneß am Rande einer Talkrunde.
Christian Nerlinger wird Nachfolger von Manager Uli Hoeneß bei Rekordmeister Bayern München. Das bestätigte Hoeneß am Rande einer Talkrunde mit mittelständischen Unternehmern in München. "Nerlinger wird am 1. Juli Sportdirektor", sagte Hoeneß über den aktuellen Teammanager der Bayern. Hoeneß selbst wird seinen Job nach 30 Jahren Ende 2009 aufgeben und an die Aufsichtsratsspitze wechseln. Dann wird Nerlinger wohl zusätzlich noch ein Fachmann für den nicht-sportlichen Bereich zur Seite gestellt.
Hoeneß: "Nicht mehr auf der Bank"
Mit seinem Manager-Posten will Hoeneß auch seinen angestammten Platz auf der Bayern-Bank räumen. "Ich werde in der neuen Saison mit Sicherheit nicht mehr auf der Bank sitzen. Jetzt muss endlich mal der Wechsel auf die Tribüne sein. Ich mache das lieber, bevor die Fans rufen: der alte Dackel soll endlich mal einem Jungen auf der Bank Platz machen. Das sollte man im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte tun - und die besitze ich jetzt noch", sagte Hoeneß.
Hoeneß betonte, dass er den Job des Aufsichtsratsvorsitzenden anders ausüben wolle als der bisherige Chef des Gremiums, Präsident Franz Beckenbauer. "Franz hat vielfache Verpflichtungen, diese habe ich nicht. Ich habe nur noch meine Wurstfabrik. Deshalb könnte ich mich als Aufsichtsratsvorsitzender mehr um die Belange der Bayern AG kümmern. Ich werde sicherlich weniger beaufsichtigen, sondern mehr raten", sagte er.
Der 57-Jährige will, "wenn ich nicht mehr jeden Tag dem Diego oder dem Spieler XY nachhecheln muss", auch seine "Zeit ganz anders einteilen. Dann kann ich mal mit dem Siemens-Chef Mittag essen oder mit Telekom-Chef Obermann auf eine dreitägige Fernostreise gehen, wo man Kontakte knüpft, oder mit dem Dr. Winterkorn von VW zu der Vorstellung eines neuen Autos mal nach Atlanta fliegen. Auf solchen Reisen lernt man neue, interessante Leute richtig kennen und kann neue Kontakte knüpfen. Das kann dem FC Bayern ja nur gut tun."