Nassau. Joseph S. Blatter hat sich gegen Zäune in Fußball-Stadien ausgesprochen. Dabei soll laut FIFA-Präsident auch der Wegfall von Stehplätzen helfen.

FIFA-Präsident Joseph S. Blatter will Zäune aus den Stadien verbannen. "Wer ist hinter Gittern gefangen? Verbrecher und wilde Tiere! Gehören Fußball-Fans zu einer dieser beiden Kategorien?", fragte Blatter die Deligierten aus 205 Ländern beim Kongress des Fußball-Weltverbandes in Nassau auf den Bahamas.

Eine kurzfristige Umsetzung sei zwar schwierig, sagte Blatter, aber die Zäune könnten Stück für Stück entfernt werden. Der Wegfall von Stehtribünen soll helfen. Blatter: "Sitzende Menschen sind ruhig." Der Schweizer verwies auf die Stadien in Großbritannien, wo es keine Zäune, keine Stehplätze und keine Schwierigkeiten gebe.

Blatter forderte in diesem Zusammenhang die Deligierten auf, in ihren Ländern mithilfe der Klubs schon außerhalb der Stadien für mehr Sicherheit zu sorgen und den Kampf gegen Hooligans zu verschärfen. "Wir müssen diese Elemente verbannen", sagte Blatter.

FIFA macht trotz Finanzkrise Gewinn

Unterdessen vermeldete die FIFA in ihrer Bilanz solide schwarze Zahlen. Trotz der einsetzenden Finanzkrise machte sie im Jahr 2008 184 Millionen Dollar (130 Millionen Euro) Gewinn. "Wir befinden uns in einer gesunden, man könnte sogar sagen komfortablen finanziellen Position", sagte Blatter.

Für das kommende Jahr rechnet die FIFA allerdings wegen der Kosten für die WM in Südafrika, die sich auf knapp 400 Millionen Euro belaufen sollen, mit einem Verlust. Viele Einnahmen durch TV-Rechte-Verkäufe sind bereits in vorangegangenen Jahren bilanziert worden.