Kaum geht die Saison so richtig los, denkt Rekordmeister FC Bayern bereits an die kommende Spielzeit. Spätestens im Sommer sollen weitere Verstärkungen, besonders im Tor, kommen.

Es ist gerade ein Drittel der Saison vorbei, da bastelt Bayern München schon wieder eifrig an seiner Zukunft. Spätestens im kommenden Sommer soll es im Kader erneut Veränderungen geben, auf der Jahreshauptversammlung am 27. November wird Manager Uli Hoeneß zum Präsidenten gekürt - und auch finanziell stellt der deutsche Rekordmeister bereits jetzt die Weichen, um in den kommenden Jahren vor allem international noch konkurrenzfähiger zu sein.

Insbesondere die vor dem Champions-League-Gruppenspiel am Dienstagabend gegen Girondins Bordeaux angekündigte strategische Partnerschaft mit Automobilhersteller Audi soll den Münchnern ganz neue Perspektiven eröffnen. Das Ingolstädter Unternehmen wird dem Vernehmen nach neun Prozent der Anteile an der FC Bayern AG übernehmen und zudem über zehn Jahre einen Werbevertrag abschließen. "Das ist ein Betrag, der weit über 100 Millionen sein wird", sagte Hoeneß über den Deal. Die Rede ist von rund 200 Millionen Euro.

Neuer-Verpflichtung im Fokus

Die sollen zum Teil in die Finanzierung der 340 Millionen Euro teuren Allianz Arena fließen. Bereits nach zehn anstatt wie bisher geplant nach 15 bis 18 Jahren könnte das Stadion so abbezahlt sein. Das Geld soll aber auch in neue Spieler investiert werden. Hoeneß kündigte schon an, "dass wir ab dem 1. Juli versuchen, einen sehr guten Torwart zu verpflichten. Da spielt der Name Manuel Neuer auch ein Rolle."

Zudem dürfen schon im Winter einige Profis den Kader verlassen. Jose Sosa ist bereits nach Argentinien zurückgekehrt. Andreas Görlitz, Christian Lell, Alexander Baumjohann und Breno sind weitere Streichkandidaten. Vor der Saison hatten die Münchner knapp 75 Millionen Euro für neue Stars wie Mario Gomez (30 Mio.), Arjen Robben (24 Mio.) oder Alexander Timoschtschuk (11 Mio.) bezahlt. Um endlich auch in der Königsklasse konstant eine tragende Rolle zu spielen, wird der Verein auch zur neuen Saison nicht um weitere Verstärkungen herumkommen.

Geld dafür kommt nicht nur von Audi. Der FC Bayern steht auch kurz vor einer Vertragsverlängerung mit seinem Haupt- und Trikotsponsor (Deutsche Telekom) um weitere drei Jahre bis 2013. Der neue Vertrag soll den Bayern jährlich 25 statt wie bisher 20 Millionen Euro einbringen. Vollzug wollen die Münchner bei der Jahreshauptversammlung in der Münchner Messe verkünden.

Hoeneß beerbt den "Kaiser"

Dort wird beim FC Bayern auch die wichtigste Weichenstellung für die kommenden Jahre vollzogen. Hoeneß wechselt vom Managerposten, den er seit 30 Jahren bekleidet, auf den Präsidenten-Stuhl, den Franz Beckenbauer sei 1994 inne hatte. Zudem übernimmt Hoeneß den Aufsichtsratsvorsitz vom "Kaiser", der zum Ehrenpräsidenten gewählt werden soll.

Vor zwei Wochen hatte bereits Karl-Heinz Rummenigge seinen Vertrag als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern um weitere zwei Jahre bis Ende 2011 verlängert. Bis dahin will auch Finanzchef Karl Hopfner als zweites Vorstandsmitglied bleiben. Der dritte Platz im Vorstand soll nach dem Wechsel von Hoeneß vorerst unbesetzt bleiben. Als Sportdirektor hat Christian Nerlinger schon seit Saisonbeginn den sportlichen Teil der Aufgaben von Hoeneß übernommen.