Luca Toni wurde von Bayern-Trainer Louis van Gaal auch für den Champions-League-Hit gegen Juventus Turin nicht berücksichtigt. Der italienische Stürmer sei noch immer nicht fit.

Bayern Münchens Trainer Louis van Gaal verzichtet auch im Champions-League-Spiel gegen Juventus Turin weiterhin auf Weltmeister Luca Toni. "Unser und ihr Freund Luca Toni wird nicht dabei sein", sagte der Niederländer bei der Pressekonferenz vor der Gruppenbegegnung am Mittwoch (20.45 Uhr/live bei Sat.1 und Sky) gegen den italienischen Rekordmeister süffisant. "Es ist immer dasselbe und ein bisschen langweilig. Ein Spieler muss 100 Prozent fit sein und das ist er nicht. Das ist ein langer Prozess, auch wenn der Spieler denkt, dass er fit ist. Aber ich treffe die Entscheidung", sagte van Gaal auf Nachfragen zu Toni genervt.

Der 32 Jahre alte Italiener hatte nach wochenlanger Pause wegen einer Achillessehnenverletzung zuletzt zweimal bei Bayern II in der 3. Liga gespielt. Danach hatte der Angreifer betont, dass er sich wieder fit fühlen würde. Doch van Gaal ist da offensichtlich anderer Meinung: "Wir haben zudem noch vier andere Stürmer. Deshalb bekommt er mehr Zeit für die Regeneration."

Robben und Ribery gegen "Juve" dabei, Lob an van Gaal

Neben Toni fehlen den Münchnern am Mittwoch gegen die "alte Dame" nach wie vor die schon länger verletzten Martin Demichelis und Kapitän Mark van Bommel. Der Argentinier Demichelis ist aber schon wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Dennoch rechnet van Gaal erst in einigen Wochen mit einer Rückkehr von Demichelis und auch von van Bommel.

Entwarnung gab es dagegen bei den Stars Franck Ribery und Arjen Robben. Beide waren am Montag im Training der Bayern geschont worden. Sie werden gegen Juve aber dabei sein. Last-Minute-Einkauf Robben und Nationalspieler Bastian Schweinsteiger lobten unterdessen ihren Trainer van Gaal in den höchsten Tönen. "Er ist einer der wenigen Trainer, die es weltweit gibt, die einen Spieler und eine Mannschaft voranbringen können", sagte Robben über den eigenwilligen Coach des FC Bayern.

"Trainiere mehr das Gehirn als die Beine"

Schweinsteiger stellte die "besondere Art" des 57 Jahre alten Niederländers heraus. Van Gaal sei "streng, diszipliniert und hart. Aber er hat Visionen, und er gibt den Spielern auch die Wärme, die sie brauchen", erklärte der Mittelfeldspieler und fügte an: "Dies kommt in der Mannschaft und auch im Verein gut an. Ich bin deshalb sicher, dass wir mit ihm Erfolg haben werden." Van Gaal selbst sieht sich als "sehr direkter Trainer". Er trainiere "mehr das Gehirn als die Beine", sagte er vor dem Juve-Spiel: "Das ist schwierig für die Spieler. Genauso schwierig ist es für sie, dass ich im Training sehr fanatisch bin."