Der FC Bayern feiert in Köln die deutsche Meisterschaft. Doch nach dem Spiel bestimmen Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn die Schlagzeilen.
Der FC Bayern München ist auf dramatische Art und Weise Deutscher Meister geworden, doch mit Abpfiff standen der Vorstandschef und der Sportvorstand im Fokus. Mehrere Medien vermeldeten direkt nach Schlusspfiff, dass Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic gehen müssen. Nicht einmal eine Stunde später bestätigte das dann auch Clubpräsident Herbert Hainer.
Mit der Meldung konfrontiert musste Bayern-Star Thomas Müller am Sky-Mikro noch schmunzeln. Er habe davon noch nichts gehört, aber wenn das so schnell bekannt werde, würden die Medien offenbar einen guten Job machen, sagte er.
Oliver Kahn: "Der schlimmste Tag meines Lebens"
Oliver Kahn wurde laut eigener Aussage „untersagt“, beim letzten Saisonspiel des FC Bayern in Köln dabei zu sein. „Ich bin unheimlich stolz auf euch und diese Leistung! Ich würde gerne mit euch mitfeiern“, twitterte der als Vorstandschef der Münchner geschasste 53-Jährige am Samstagabend zur Meisterschaft an das Team. „Aber leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir vom Club untersagt wurde. Ich freue mich auf die nächste Saison. Da werden wir nicht nur zum 12. mal deutscher Meister werden! Lasst euch feiern!“
Später kritisierte Kahn den Verein nochmals dafür, ihn von der Meisterfeier ausgeschlossen zu haben. „Das war der schlimmste Tag meines Lebens, es mir zu nehmen, mit den Jungs zu feiern“, sagte er „Sky 90“. Nachfolger von Kahn wird Jan-Christian Dreesen (55), ein neuer Sportvorstand steht noch nicht fest.
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Sky-Experte Didi Hamann stieß die Angelegenheit dagegen sauer auf. "Das ist nicht Bayern-Like", ärgerte sich der ehemalige Spieler. Er verwies darauf, dass die Bayern in den vergangenen Wochen immer wieder vom "Mia san mia" gesprochen hätten. Dass sich der Klub nun offenbar von längerer Hand geplant von Kahn und Salihamidzic trennt und das unmittelbar nach Abpfiff bekannt wird, machte ihn sauer. "Das ist eine Respektlosigkeit."
Außerdem pikant: Am Dienstag, 30. Mai, findet die Aufsichtsratssitzung des FC Bayern statt. Diese wurde extra verschoben - und somit nach dem Showdown mit dem BVB terminiert. Auf der Agenda hätten auch die Perspektiven von Kahn und Salihamidzic gestanden. Themen, die sich nun erledigt haben.
FC Bayern: Kahn und Salihamidzic schon seit Wochen in der Kritik
Der FC Bayern hat eine sehr unruhige Saison hinter sich, in der mit dem teuersten Kader sportliche Erfolge ausblieben. Zeitpunkt, Abwicklung und Kommunikation des vor zwei Monaten vollzogenen Trainerwechsels von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel sorgten intern und extern für Debatten. Kahn und Salihamidzic gaben kein gutes Bild ab. Tuchel hatte erst am Freitag angemahnt, dass das Vereinsgelände an der Säbener Straße in München wieder zu einem „Ruhepol“ für die Mannschaft werden müsse.
Der ehemalige Nationaltorhüter und Bayern-Kapitän Oliver Kahn war Anfang 2020 zum FC Bayern zurückgekehrt. Er wurde Vorstandsmitglied mit einem Fünfjahresvertrag. Vor zwei Jahren löste er den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ab. Salihamidzic war auch ein erfolgreicher Bayern-Profi. 2017 wurde er überraschend Sportdirektor, drei Jahre später wurde er zum Sportvorstand befördert. (mit dpa)