Essen. . Der Wechsel von Isco zu Union Berlin und der Transfer von Alessia Russo zum FC Arsenal scheiterten. Dennoch bedeutet es Positives. Ein Kommentar.

Es hätte ein ganz besonderer Tag in der Geschichte des Deadline Days werden können: für Union Berlin sowie für den Profifußball der Frauen. Die Berliner waren kurz davor, den fünfmaligen Champions-League-Sieger Isco nach Köpenick zu locken. Ein klangvoller Name wie einst Raul, den es nach seiner glorreichen Zeit bei Real Madrid zum FC Schalke 04 ins Ruhrgebiet zog. Doch auf der Zielgeraden platzte der Deal unter kuriosen Umständen. Kein Isco für Union.

Privileg für Union, mit Isco in Verbindung gebracht zu werden

In England verhinderte Manchester United einen Rekordtransfer bei den Fußballerinnen. Der FC Arsenal soll mehr als 400.000 Pfund für die englische Europameisterin Alessia Russo geboten haben – so viel war noch nie für eine Spielerin gezahlt worden. Doch United lehnte ab: Russo sei unverkäuflich. Für keinen Preis würde man sie zum direkten Ligakonkurrenten ziehen lassen.

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Union Berlin kann sich dennoch freuen, nach erst vier Bundesligajahren überhaupt mit einem derartig prominenten Namen wie dem von Isco ernsthaft in Verbindung gebracht worden zu sein. Und auch für die Fußballerinnen ist es ein gutes Zeichen, dass plötzlich Rekordsummen diskutiert werden. Natürlich: Die Lücke zu den absurden Summen aus dem Männergeschäft ist noch immer riesig. Doch die Richtung stimmt.

Gunnarsdottir erstreitet Gehaltsnachzahlung

Die Entwicklung reiht sich ein in eine kleine Serie guter Nachrichten der vergangenen Tage. Sie belegen die Aufbruchstimmung, die derzeit im von Frauen gespieltem Fußball herrscht: WM-Co-Ausrichter Australien verlegt das Eröffnungsspiel gegen Irland wegen hoher Nachfrage in ein größeres Stadion: 83.500 Fans passen hinein. Auch die Spielerinnen profitieren vom Aufschwung: Die Isländerin Sara Björk Gunnarsdottir erstritt jüngst, dass ihr Ex-Klub Olympique Lyon ihr 82.000 Euro Gehalt nachzahlen muss. Es wurde während ihrer Schwangerschaft einbehalten. Es tut sich also was bei den Fußballerinnen – gut so.