Essen. An diesem Samstag kommt der VfL Bochum nach Dortmund. Schlechtes Omen? Vor 40 Jahren hatte der BVB gegen Bielefeld ein Schützenfest gefeiert.

Wenn die Spieler des VfL Bochum an diesem Samstag einen ganz schlechten Tag erwischen sollten und die der Dortmunder Borussia einen besonders guten, dann könnte so eine Konstellation auch zu einem deutlichen Ergebnis führen. Die Bochumer haben so etwas in dieser Saison schon beim 0:7 gegen die Bayern erlebt. Aber an das, was sich vor 40 Jahren im Westfalenstadion ereignete, wird das Spiel an diesem Samstag nicht heranreichen können. Egal, wie es ausgehen wird. Diese Prophezeiung trauen wir uns jetzt einfach mal zu.

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Am 6. November 1982 ging Arminia Bielefeld beim BVB nach 16 Minuten mit 1:0 in Führung. Torschütze war Frank Pagelsdorf, der zwei Jahre später ein Dortmunder werden sollte. Manni Burgsmüller glich drei Minuten später aus, das war auch der Halbzeitstand. Ziemlich unspektakulär. Das Spiel war bis dahin so flüssig gelaufen wie eine Radtour über Bahnschwellen.

Dieses BVB-Spektakel ist unübetroffen

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Ob die Borussen dann in der Pause rohes Fleisch gegessen haben? Ob sie sich in der Kabine mit einem der Hits des Jahres motiviert haben, also mit „Da Da Da“, „Rosemarie“ oder „Ich will Spaß“? Man weiß es nicht mehr, aber irgendetwas muss passiert sein in jener Viertelstunde. Denn in Halbzeit zwei entwickelte sich Geschichtsträchtiges.

46. Minute: 2:1 Manni Burgsmüller, 47. Minute: 3:1 Rüdiger Abram­czik. Die Arminen wähnten sich plötzlich im Land des Hechelns, die Borussen drehten ganz groß auf. Sie rannten, spielten und schossen sich in einen Rausch. Alles, was sie versuchten, gelang. Vermutlich hätte jeder Dortmunder auch eine Bowlingkugel mit einem Schuss aus 30 Metern im Tor untergebracht, ohne sich dabei zu verletzten. Top-Torjäger Manni Burgsmüller traf noch dreimal, insgesamt damit fünfmal, auch Bernd Klotz war dreimal erfolgreich, den Rest besorgten Marcel Raducanu und Lothar Huber. Womit wir auf ein 11:1 kommen. Und auf zehn Dortmunder Treffer in einer Halbzeit.

Das hatte es in der Bundesliga noch nie gegeben, und es blieb bis heute unübertroffen. Der Trainer des BVB, Kalli Feldkamp, versprach danach, sein Team werde „hübsch auf dem Teppich bleiben“. Der aktuelle Trainer Edin Terzic, ein bekennender BVB-Fan aus dem sauerländischen Menden, hatte von all dem nichts mitbekommen. Er war damals genau eine Woche alt.