Der FC Bayern hat sich mit einem Top-Star verstärkt. Der Transfer von Sadio Mané lässt sich nur mit wenigen vergleichen. Ein Kommentar.

Erling Haaland ist schon weg. Robert Lewandowski will weg. Sollte die Bundesliga gleich zwei Aushängeschilder verlieren, mit denen sie sich weltweit vermarktet hat, wäre das natürlich ein schwerer Schlag. Der FC Bayern hat zumindest schon mal vorgesorgt und präsentiert einen internationalen Top-Star: Sadio Mané, senegalesischer Angreifer vom Champions-League-Finalisten FC Liverpool, wechselt auf dem Gipfel seiner Schaffenskraft nach Deutschland. Ein solcher Coup gelingt nur höchst selten.

Sadio Mané hat mit dem FC Liverpool zahlreiche Titel gewonnen.
Sadio Mané hat mit dem FC Liverpool zahlreiche Titel gewonnen. © AFP

Der Transfer von Sadio Mané hat eine außergewöhnliche Strahlkraft

Legt man ganz strenge Maßstäbe an und nimmt deutsche Rückkehrer wie Lothar Matthäus oder Jürgen Kohler aus der Wertung, so kommt man auf Anhieb nur auf einen vergleichbaren Fall: 1977 holte der Hamburger SV den kleinen englischen Giganten Kevin Keegan – ebenfalls vom FC Liverpool. Auch der Raúl-Wechsel von Real Madrid zu Schalke war 2010 natürlich eine ganz große Nummer, aber wenn man ehrlich ist, hatte der Spanier seine Karriere-Höhepunkte bereits hinter sich. Andere machten sich erst während ihrer Bundesliga-Zeit einen Namen – das beste Beispiel dafür ist Robert Lewandowski, den Borussia Dortmund einst bei Lech Posen in der polnischen Liga entdeckte.

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Weil es eben nicht alltäglich ist, dass ein Spieler der Güteklasse 1a die Premier League verlässt und die Bundesliga vorzieht, hat der Mané-Transfer eine außergewöhnliche Strahlkraft. Er mindert allerdings auch mal wieder die Chancen der nationalen Konkurrenz.

BVB-Chef Watzke fordert, dass die Liga Weltstars wie Mané auch selbst entwickeln muss

Hans-Joachim Watzke macht sich als Chef von Borussia Dortmund, aber auch als Aufsichtsrats-Vorsitzender der DFL Gedanken über die Wertsteigerung durch große Namen. „Wir müssen dahinkommen, neue Weltstars zu finden und zu entwickeln“, sagt er und liefert ein gutes Argument dafür, dass es gelingen kann: „Robert und Erling kamen nicht als Stars in die Liga.“

Das stimmt, und gerade der BVB beweist ja seit Jahren, dass es möglich ist, aus hochbegabten Spielern herausragende zu machen. Es bleibt nur das große Problem, dass die meisten dann auch ziemlich zügig wieder verschwinden.