Essen. Der Streaminganbieter zeigt die Bundesliga und die Champions League. Die teuren Fußball-Rechte müssen refinanziert werden. Was sind die Folgen?

Selten hat eine Nachricht eines Streaminganbieters den Puls vieler Fußball-Fans derart beschleunigt. Doch als DAZN vor einigen Tagen ankündigte, seinen Abo-Preis zu verdoppeln, schimpften die Kunden in den Sozialen Medien. Der Frust über den enormen Preisanstieg bei DAZN war groß.

DAZN erhöht die Preise: Fußball-Rechte teuer eingekauft

„Für viele stellt sich nun die Frage, ob sie sich das noch leisten wollen“, sagt Michael Groll, Professor für Sportmanagement & Sportpolitik an der Fachhochschule des Mittelstandes in Köln, dieser Redaktion. „Aber DAZN hat Fußball-Rechte teuer eingekauft und muss dies nun refinanzieren.“

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Bislang zahlten Nutzer Monat 14,99 Euro, ab dem 1. Februar müssen Neukunden mit 29,99 Euro das Doppelte im Monat an DAZN überweisen. Bestandskunden sind bis zum 31. Juli nicht von der Erhöhung betroffen. Wie dies ab dem 1. August sein wird, lässt der Anbieter noch offen. 2016 war er als Produkt gestartet, das Sport ausstrahlte, der es in Deutschland seltener ins Scheinwerferlicht schafft, darunter die größten europäischen Fußball-Ligen wie England und Spanien. Längst zeigt DAZN auch die Champions League und die Bundesliga am Freitag und Sonntag. Zunächst kostete ein Abo 9,99 Euro, schrittweise stieg der Betrag, jetzt die Verdopplung.

DAZN hat die Preise erhöhte, der Streamingdienst zeigt längst die Bundesliga und die Champions League.
DAZN hat die Preise erhöhte, der Streamingdienst zeigt längst die Bundesliga und die Champions League. © firo

Für Fans, die alle Partie in Deutschlands höchster Spielklasse verfolgen wollen, bedeutet dies eine enorme Belastung. Denn der Samstag gehört weiterhin Sky, der Sender verlangt rund 30 Euro pro Monat.

DAZN macht ein Geheimnis aus den Abo-Zahlen

Dabei wollte das Bundeskartellamt die Situation für die Kunden eigentlich verbessern, verlangte deswegen von der Deutschen Fußball Liga (DFL) mehr Wettbewerb bei der Lizenzvergabe. „Diese hat geschickt reagiert, die Pakete filetiert. Der Zuschauer ist gekniffen“, meint Groll. Bis zur Saison 2024/2025 kassieren die Profiklubs durch die TV-Rechtevergabe durchschnittlich 1,1 Milliarden Euro pro Jahr.

DAZN-Abonnenten: Kenner gehen von bis zu drei Millionen aus

Lange hatte Sky alle Top-Veranstaltungen im Sport im Programm, ein Abo genügte. Seit 2016 verteilte sich der Fußball auf unterschiedliche Anbieter. Wie viele Abonnenten DAZN bislang hat, gibt das Unternehmen der Perform Group nicht bekannt. Kenner schätzen die Zahl auf bis zu drei Millionen Kunden. Es wird sich zeigen, wie diese auf die Preisverdopplung reagieren.