Essen. Bayer Leverkusen ist in der Bundesliga das Team der Stunde. Gerade offensiv kann die Mannschaft von Trainer Seoane begeistern. Ein Kommentar.

Nach neun Meistertiteln in Serie für den FC Bayern wünschen sich die meisten Bundesligisten und ihre Fans Abwechslung an der Tabellenspitze – oder zumindest einen spannenden Titelkampf bis zum letzten Spieltag. Beides gab es in den vergangenen Jahren viel zu selten.

Als vermeintliche Bayern-Jäger haben es RB Leipzig und Borussia Dortmund zwar geschafft, sich in der Champions League zu etablieren. Wirklich gefährlich werden konnten sie dem Münchener Ligaprimus aber höchstens in Ansätzen. Und auch in dieser Saison offenbarten beide Klubs schon Schwächen. Immerhin trennt den BVB jetzt nur noch ein Punkt von den Bayern. Für Titelambitionen aber braucht er ständige Stabilität.

Bayer Leverkusen hat nun auch die nötige Wucht im Kader

Genauer hinschauen sollten die Münchener derzeit nach Leverkusen – nicht nur, weil die Werkself der kommende Gegner des FC Bayern ist. Unter dem Schweizer Trainer Gerardo Seoane fegte Bayer 04 in den vergangenen Wochen durch Bundesliga und Europa League. Mit viel Talent, Tempo und nun auch mit der nötigen Wucht.

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Besonders im Spiel nach vorne kann Leverkusen begeistern. Weil Florian Wirtz im Mittelfeld mit nur 18 Jahren ein Unterschiedsspieler ist. Weil der tschechische Torjäger Patrik Schick seine starke EM-Form kompensiert hat und endlich in der Bundesliga angekommen ist. Und weil Bayer mit Moussa Diaby, Amine Adli, Paulinho und auch Jeremie Frimpong über Tempo auf den Flügeln verfügt, das ligaweit seinesgleichen sucht.

Etwas unter dem Radar leistet die sportliche Führung in Leverkusen bereits seit Jahren gute Arbeit. Im Sommer hat sie nun offenbar einen passenden Trainer gefunden und eine Mannschaft zusammengestellt, die aktuell gut funktioniert – und bei der Fülle an Top-Talenten sogar noch Steigerungspotenzial hat. Der FC Bayern sollte gewarnt sein.