Essen. Große Namen wurde gehandelt, am Ende übernimmt der Co-Trainer: In Antonio Di Salvo als U21-Chef traf der DFB aber eine gute Wahl. Ein Kommentar.
Der Wechsel von Stefan Kuntz in die Türkei mag noch überraschend gewesen sein, die neue Personalie Antonio Di Salvo ist es nicht. Kuntz hat als neuer Nationaltrainer der Türkei karrieretechnisch einen großen Schritt nach vorne gemacht hat, und nun tut es auch Di Salvo. Mit der Beförderung des Ex-Profis vom Co-Trainer zum Chefcoach der deutschen U21 geht der DFB den denkbar einfachsten Weg, es gibt keine Experimente mit großen Namen wie Miroslav Klose. Doch setzt der Verband ein Zeichen für Kontinuität.
Die U21 mag nicht immer im Rampenlicht stehen, doch ihre Rolle für den deutschen Fußball ist nicht zu unterschätzen. Während das A-Nationalteam in den Schlussjahren der Ära Joachim Löw dahindümpelte und sich die Verbandsspitze öffentliche Schlammschlachten lieferte, wurde der deutsche Nachwuchs im Juni unter Kuntz zum zweiten Mal Europameister. Nicht jeder aus der jüngeren und als vermeintlich schwächer eingeschätzten Spielergeneration mag den Weg zum Bundesligastar oder gar zum Weltmeister wie die 2009er-Europameister um Manuel Neuer, Benedikt Höwedes, Mats Hummels und Mesut Özil schaffen, doch sorgte die U21 jüngst wiederholt für die wenigen Lichtblicke in dunklen DFB-Zeiten.
Kuntz war nie alleine
Denn Stefan Kuntz war es stets gelungen, eine schlagkräftige Einheit zu formen und so die Nachwuchsprobleme im DFB zu überdecken. Dabei war der 58-Jährige allerdings nie alleine, auch sein 42-jähriger Co-Trainer Antonio Di Salvo hatte seinen Anteil.
Der bekommt nun seine Chance und in Hermann Gerland einen Trainerfuchs als Assistenten. Eine gute Mischung. Und vergessen dürfen wir nicht: Auch Hansi Flick war einst ein Co-Trainer, bevor er mit den Bayern Fußball-Geschichte schrieb und nun als Bundestrainer neuer Hoffnungsträger ist.