Essen. An diesem Wochenende bleiben die meisten Stadien leer. Doch in der kommenden Saison wird sich dies vermutlich ändern. Ein Kommentar.

Seit mehr als einem Jahr fehlen die Fans in den Stadien. Seit mehr als einem Jahr müssen sie ihre Emotionen zurückhalten. Vermutlich ist auch dies ein Grund, warum die Gefühle nun an einigen Ort wieder ausbrechen. Mal schön, mal schäbig. Jetzt, da in den Ligen die Entscheidungen fallen.

Krawallen überschatten den Aufstieg von Dynamo Dresden.
Krawallen überschatten den Aufstieg von Dynamo Dresden. © dpa

In Bochum verabschiedeten 5000 Anhänger ihre Mannschaft nach Nürnberg. In Mainz wollten viele den Klassenerhalt zelebrieren. Am Borsigplatz in Dortmund brannten trotz Ausgangssperre Pyrofackeln nach dem Pokalsieg. Bei all dem Verständnis für die Gemütswallungen: Noch steckt Deutschland mitten in einer Pandemie. Weiterhin müssen die Hygieneregeln eingehalten und durchgesetzt werden. Punkt.

Die Vorfälle in Dresden hingegen sind durch nichts zu rechtfertigen. Hier haben die Attacken von 500 gewaltbereiten Anhängern den Zweitliga-Aufstieg des Klubs überschattet. Beschämend.

Die Hoffnung auf eine Fanrückkehr wächst

Generell steigt bei den Verantwortlichen der Vereine die Hoffnung, dass bald wieder Gesänge in den Stadien erklingen. Die Inzidenzen sinken, die Zahl der Geimpften steigt. Es deutet viel daraufhin, dass ab August, wenn die Bundesliga wieder beginnt, nicht mehr nur die Schreie der Trainer über den Platz hallen. Dafür muss der Fußball keine Sonderrolle einnehmen. Wenn die Entwicklung weiterhin in die richtige Richtung zeigt, dann wird die Normalität Schritt für Schritt zurückkehren – vollständig Geimpfte sollten dann zum Fußball dürfen.

Ein kleiner Teil der Fans kann große Emotionen bringen

Für die Vereine bedeutet schon eine Teilauslastung wichtige Einnahmen. Und wer das FA-Cup-Finale in England verfolgt hat, in dem Leicester den FC Chelsea niederrang, der wird gestaunt haben, wie laut bereits 20.000 Fans sein können. Nur wann wieder alle Plätze besetzt sein werden, lässt sich nicht prognostizieren. Bis dahin kann aber schon ein kleiner Teil große Emotionen zurückbringen.