Berlin. Rio-Weltmeister Thomas Müller steht offenbar vor der Rückkehr in die Nationalmannschaft. Bundestrainer Löw soll bereits angerufen haben.
Fußball-Bundestrainer Joachim Löw will den ehemaligen Nationalspieler Thomas Müller nach Informationen der „Bild“-Zeitung zur Europameisterschaft in die DFB-Auswahl zurückholen. Gut eine Woche vor Bekanntgabe des EM-Kaders soll Löw schon bei Müller angerufen und dem FC-Bayern-Routinier signalisiert haben, dass er ihn zurückholen wolle, berichtete die Zeitung am späten Montagabend. Eine Stellungnahme Löws dazu gab es nicht.
Der Bundestrainer wird seinen EM-Kader am 19. Mai bekanntgeben; wegen Corona dürfen diesmal 26 Spieler nominiert werden - drei mehr als üblich. Löw berate sich zur Zeit mit seinem Trainerstab und Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff, hieß es in dem Bericht.
Müller, Boateng und Hummels wurden 2019 aussortiert
Für Deutschland beginnt die EM am 15. Juni mit dem Spiel gegen Frankreich in München. Löw hatte den in dieser Saison überragend aufspielenden Müller im März 2019 zusammen mit den beiden weiteren Rio-Weltmeistern Mats Hummels (Borussia Dortmund) und Jérôme Boateng (FC Bayern) aussortiert. Sein 100. und bislang letztes Länderspiel hatte der heute 31 Jahre alte Müller im November 2018 in der Nations League gegen die Niederlande (2:2) bestritten.
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Müller hat beim Serienmeister aus München zu alter Stärke zurückgefunden und war ein Schlüsselspieler unter Bayern-Trainer Hansi Flick - darunter beim Erfolg in der Champions League im August 2020. Zum WM-Triumph der Deutschen 2014 steuerte Müller in Brasilien fünf Tore bei. Vier Jahre später gehörte er aber auch zu den großen Enttäuschungen beim WM-Vorrunden-Aus in Russland.
Sky-Experte Lothar Matthäus hatte sich deutlich für ein Müller-Comeback ausgesprochen. Wenn er Bundestrainer wäre, sagte der Rekordnationalspieler kürzlich, würde er Müller zurückholen. „Für mich gehört Thomas Müller zur Nationalmannschaft und dann auch auf den Platz“, meinte der 60-Jährige und sagte: „Ihn nur mitzunehmen wäre mir zu wenig. Wenn er dabei ist, muss er spielen. Ich würde ihn mitnehmen, aber ich bin nicht Jogi Löw.“ (dpa)