Köln. Nach der 2:3-Pleite gegen Mainz war es das für Trainer Markus Gisdol beim 1. FC Köln. Funkel soll übernehmen. Bestätigung steht noch aus.
Mit starrer Miene hockte Jonas Hector nach Spielschluss an der Werbebande vor der menschenleeren Südtribüne, vier Minuten lang. Der Mainzer Danny da Costa setzte sich schon bald anteilnehmend neben den Kölner Kapitän, der die 2:3-Niederlage gegen die Rheinhessen irgendwie zu verarbeiten versuchte. „Ich ärgere mich extrem. Wir reißen uns jede Woche den Arsch auf und bringen uns dann um den Lohn“, seufzte Hector wenig später – als die Domstädter, mit nun fünf Punkten Rückstand auf Mainz und drei Zähler auf den Relegationsplatz, auf Rang 17 abgerutscht waren.
FC-Trainer Markus Gisdol hatte vor da Costa ebenfalls bei Hector an der Bande vorbeigeschaut – und musste sich nun darauf einrichten, seinen Job trotz des vor allem offensiv ansprechenden Auftritts seines Teams los zu sein. Am späten Sonntagabend gab der Klub die Trennung von Gisdol bekannt. Die Nachfolge soll Friedhelm Funkel antreten, dies berichteten unter anderem kicker, Express und Sport1 übereinstimmend. Eine offizielle Bestätigung der Kölner stand jedoch noch aus.
Die Partie gegen Mainz müsse gewonnen werden, und es sei wichtig, das auch deutlich zu machen – so lautete vorab die klare Ansage von Sport-Geschäftsführer Horst Heldt angesichts der prekären Lage. Doch für den Coach des 1. FC Köln wird das nach nunmehr achten sieglosen Bundesligaspiel nacheinander das Aus sein.
Barreiro mit dem Siegtreffer für Mainz
Gleich nach dem Abpfiff marschierte Heldt im Rücken von Gisdol auf direktem Wege ins Stadioninnere. Er äußerte sich am Sonntagabend nicht und lehnte eine Interview-Anfrage des TV-Senders Sky ab. „Was morgen ist, werden wir sehen“, sagte indes Gisdol.
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Nach einer Partie mit 23 Torschüssen der sonst so angriffsschwachen Kölner – die sich dafür in der Defensive einige folgenschweren Patzer erlaubten. Den ersten nach elf Minuten, als Jean-Paul Boetius im Anschluss an einen Kölner Einwurf zur Gästeführung traf. Doch Gisdols Team zeigte Nehmerqualitäten. In der 19. und 20. Minute verpasste Mittelstürmer Sebastian Andersson ein Mal knapp und ein Mal haarscharf den Ausgleich. Das Versäumte holte Ondrej Duda mit einem sicher verwandelten Handelfmeter kurz vor der Pause nach.
Nach einer knappen Stunde verhinderte FSV-Keeper Robin Zentner gegen Duda mit einer blitzschnellen Handbewegung den zweiten Kölner Treffer – drei Minuten später war er bei einem Kopfball von Ellyes Skhiri, im Anschluss an einen Hector-Freistoß, machtlos. Doch nur vier Minuten später gestattete die FC-Abwehr den Gästen durch Karim Onisiwo den Ausgleich – und in der Nachspielzeit sogar noch den Siegtreffer durch Leandro Barreiro.
Köln-Trainer Gisdol gibt sich tapfer
„Wir haben noch sechs Spiele – in denen wir noch viel regeln können“, sagte Markus Gisdol am Ende tapfer. Und angesprochen auf seine berufliche Zukunft in Köln meinte der 51-Jährige: „Ich beurteile das jetzt nicht. Jedenfalls kann ich meinen Jungs heute keinen Vorwurf machen. Höchstens, dass sie zwei, drei Mal nicht so gut verteidigt haben.“