London. Thomas Tuchel feiert nach einem umstrittenen Elfmeter den Derbysieg gegen Tottenham. Ex-DFB-Kapitän Ballack hält große Stücke auf ihn.

Star-Trainer José Mourinho ärgerte sich über den Elfmeter, Thomas Tuchel feierte den Derbysieg: Am Donnerstagabend bezwang der Ex-BVB-Trainer mit seinem neuen Klub FC Chelsea den Stadtrivalen Tottenham Hotspur mit 1:0. Für den Nachfolger von Klubikone Frank Lampard war es die dritte Partie ohne Niederlage und das dritte Spiel ohne Gegentreffer.

Der Derbysieg brachte die Blues auf Platz sechs der Tabelle mit drei Punkten Vorsprung auf den Achten Tottenham, der ein Spiel weniger absolviert hat. „In der gesamten ersten Halbzeit haben wir das Spiel vollständig kontrolliert“, sagte Tuchel. In der zweiten Halbzeit wären „ein bisschen mehr Killerinstinkt und mehr Aggressivität im Strafraum schön gewesen. Es war ein großer Sieg in einem Auswärtsspiel, und ich bin sehr glücklich.“

Mourinho ärgert sich über Elfmeter-Pfiff

Sein Gegenüber José Mourhino ärgerte sich über den Elfmeter, der die Partie entschied. „Es ist ein Elfmeter, der schwer zu akzeptieren ist. Und das Spiel so zu verlieren, ist ein bisschen schmerzhaft“, sagte der Portugiese nach der dritten Niederlage seines Team nacheinander.

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Der Referee hatte eine unglückliche Aktion von Abwehrspieler Eric Dier gegen den deutschen Nationalspieler Timo Werner mit Strafstoß geahndet, Jorginho ließ sich in der 24. Minute die Chance zum am Ende spielentscheidenden Treffer nicht nehmen.

Michael Ballack: Tuchel kann eine Ära prägen

Für Thomas Tuchel läuft derweil alles nach Plan. Der frühere Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack hält große Stücke auf ihn. „Thomas Tuchel hat klare Vorstellungen davon, was er möchte und wie er spielen will“, sagte Ballack im Interview mit „Stats Perform News“. Das kommuniziere er auch. „Er hat bei Paris St. Germain gezeigt, dass er mit schwierigen Charakteren zurechtkommt“, sagte der WM-Zweite von 2002.

Ex-Bayern-Profi Michael Ballack spielte von 2006 bis 2010 für den FC Chelsea.
Ex-Bayern-Profi Michael Ballack spielte von 2006 bis 2010 für den FC Chelsea. © DPA

Der Ex-Chelsea-Spieler Ballack traut Tuchel Großes zu: „Wenn er Spiele gewinnt, kann er sich Luft verschaffen und vielleicht der Trainer sein, der dort längerfristig seinen Stempel aufdrückt, um bei Chelsea eine Ära zu prägen.“ Auch der von Chelsea verpflichtete Nationalspieler Kai Havertz dürfte von Tuchel profitieren, glaubt Ballack. Mit ihm habe er nun einen Trainer, der ihn kenne und die Situation verstehe.

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„Wichtig ist“, so Ballack, „dass man auch bei Chelsea erkennt: wenn man einen Spieler mit diesem Potenzial verpflichtet, dass man ihm dann diese Rolle zugesteht und das Team peu a peu um ihn herumbaut. Auch wenn er noch so jung ist. Mit Thomas Tuchel wird es keine Kommunikationsschwierigkeiten geben. Er wird in absehbarer Zeit die Physis erreichen, um sein Spiel auch bei Chelsea durchzudrücken.“

Flaute von Timo Werner und Kai Havertz bei Chelsea

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Timo Werner, wie Havertz zum Saisonstart verpflichtet, habe aktuell „eine Flaute, was bei Stürmern manchmal passiert“, sagte Ballack, „sein Spiel ist im Moment ein anderes als in Leipzig. Die Gegner stellen sich gegen Chelsea häufig hinten rein, somit hat er weniger Platz und seine Stärken kommen nicht so zum Tragen. Wenn da der Knoten platzt und er ein Tor schießt, dann wird es auch wieder besser laufen bei ihm.“ (fs/sid/dpa)