München. Der deutsche Profifußball hofft weiter auf die Zulassung von Zuschauern zum Saisonstart. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist dagegen.
Nach wie vor ist ungeklärt, ob der Profifußball seine Spiele künftig wieder mit Zuschauern in den Stadien austragen kann. Aus der Politik gibt es unterschiedliche Reaktionen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gehört zu den wichtigen Entscheidungsträgern, die sich klar gegen eine Fan-Rückkehr aussprechen. Er hat die Zulassung von größeren Zuschauermengen in Fußballstadien kritisiert. „Jetzt wieder Fußballspiele mit Fans zu erlauben, während gleichzeitig die Infektionszahlen steigen, wäre ein schlechtes Signal“, sagte der CSU-Chef der „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstag).
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Söder sieht mögliche Wettbewerbsverzerrung
Zuvor hatte Bundesligist RB Leipzig von den örtlichen Behörden die Erlaubnis erhalten, das erste Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 vor bis zu 8500 Zuschauern zu bestreiten. Auch andere Clubs wollen im DFB-Pokal und in der Liga zumindest vor einigen hundert Fans spielen. Eine einheitliche Linie gibt es nicht. Dem Fußball droht in diesem Punkt ein Flickenteppich.
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Für Söder birgt dies das Risiko von Wettbewerbsverzerrungen. „Ein Verein mit Fans, die anderen ohne – das kann weder im Sinn der Liga noch des Sports sein“, sagte der 53-Jährige. Er forderte daher „für die Bundesliga einheitliche Regeln“ für die Rückkehr von Fans in die Arenen. Die vergangene Saison war wegen der Coronavirus-Pandemie mit Geisterspielen beendet worden.
DFL berät sich am Donnerstag über Fan-Rückkehr
Die 36 Mitglieder der Deutschen Fußball Liga beraten am Donnerstag ab 11.00 Uhr in einer Videoschalte über das weitere Vorgehen für die neue Saison in der 1. und 2. Bundesliga, die Mitte September beginnt. Nachdem die Politik in der Vorwoche eine generelle Entscheidung zum Umgang mit Großevents im Fußball bis Ende Oktober vertagt hat, droht aufgrund der regional sehr unterschiedlichen Verfügungslage ein Flickenteppich bei der Zulassung von Zuschauern. (fs mit dpa)