Düsseldorf. Romelu Lukaku überragt in der Europa League. Am Montag trifft der Stürmer mit Inter Mailand beim Halbfinale in Düsseldorf auf Schachtjor Donezk.
Den ungewöhnlichen Einsatzplan seiner Mannschaft beim Finalturnier der Europa League hatte Romelu Lukaku gleich nach dem Viertelfinalsieg über Bayer Leverkusen parat. „Wir haben jetzt eine ganze Woche Zeit, um uns vorzubereiten“, erwähnte der riesenhafte Angreifer von Inter Mailand erfreut – während er brav wie ein Messdiener vor den TV-Mikrofonen stand und über das 2:1 gegen die Werkself sprach. Die Neckereien seines wenige Schritte entfernten Mitspielers Ashley Young, Passgeber bei Lukakus Treffer zum 2:0, waren ihm dabei fast unangenehm. Und als er sich verabschiedete, sagte Belgiens polyglotter Nationalspieler, der sechs Sprachen spricht, höflich auf Deutsch: „Dankeschön“ und „Guten Abend“.
Gegen die Leverkusener hatte der 27-Jährige da gerade einen exzellenten Abend auf dem Rasen der Düsseldorfer Arena verbracht – und speziell Innenverteidiger Edmond Tapsoba in der ersten Halbzeit von einer Verlegenheit in die nächste gestürzt. „Das war eine Monsteraufgabe für ihn. Ihm tut das alles ein bisschen leid – aber es ist unmöglich, so eine Mauer zu verteidigen“, zeigte Bayer-Keeper Lukas Hradecky nachher Verständnis für Tapsoba.
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Lukaku ist Rekordhalter in der Europa League
Inter-Coach Antonio Conte schloss in sein Lob für Lukaku das gesamte Team mit ein. „Romelu spielt eigentlich immer gut“, betonte der Vize-Weltmeister von 1994. „Immer, wenn die Mannschaft ihn voll unterstützt, kann er seine Qualitäten so richtig zeigen. Er ist ein sehr starker Spieler, ein guter Mann.“ Im kleineren der beiden europäischen Klubwettbewerbe ist dieser gute Mann seit einer Woche zudem Rekordhalter – nachdem er nun in neun aufeinanderfolgenden Partien der Europa League getroffen hat.
Beim Halbfinale in Düsseldorf am Montag (21 Uhr/DAZN) gegen Schachtjor Donezk könnte der Angreifer, der Kraft, Geschick und Geistesgegenwart perfekt miteinander vereint, seine Premierensaison beim Klub aus der Lombardei der Krönung entgegentreiben. Am 21. August steigt in Köln das Finale der Europa League – ein Jahr, nachdem Lukaku für 65 Millionen Euro von Manchester United zu Inter wechselte. Ein Transfer, den er mit einem Trainingsstreik vorangetrieben hatte.
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Völler: „Er ist eine Wucht“
Seit seinem zehnten Lebensjahr habe er davon geträumt, in England Fußball zu spielen, erklärte er bei seinem Wechsel von Anderlecht zum FC Chelsea im Sommer 2011. Leverkusens Sport-Geschäftsführer Rudi Völler sagt über Lukaku heute: „Er ist eine Wucht, benutzt seinen Körper wie einen Schutzschild – und hat dazu eine wunderbare Schusstechnik.“