Essen. Zum Auftakt des Finalturniers in der Champions League trifft Atalanta Bergamo auf PSG. Finanziell ein Duell der Gegensätze.

36 Millionen Euro, so berichtet die französische Sportzeitung L’Équipe, soll Superstar Neymar bei Paris Saint-Germain jährlich verdienen. Etwa so viel wie der komplette Kader von Atalanta Bergamo. Allein dieser Vergleich reicht aus, um abzusehen, wer der Favorit ist, wenn beide Teams diesen Mittwoch im ersten Viertelfinale der Champions-League-Endrunde in Lissabon aufeinandertreffen (21 Uhr, DAZN).

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Obwohl es rein finanziell ein Duell der Gegensätze ist, wird die Partie für PSG und Trainer Thomas Tuchel kein Selbstläufer. Denn der vermeintliche Fußball-Zwerg aus Bergamo hat zuletzt eindrucksvoll bewiesen, dass er zu Europas gefährlichsten Teams zählt. Mit der besten Offensive der Serie A (98 Tore) verpasste die Mannschaft von Trainer Gian Piero Gasperini nur knapp die Vizemeisterschaft. Selbst Meister Juventus Turin konnte mit dieser enormen Offensivpower nicht mithalten – trotz Cristiano Ronaldo und Paulo Dybala.

Atalanta Bergamo mit Offensivpower und hohem Pressing

Nicht etwa große Namen, sondern enorme Flexibilität ist der Trumpf dieser Bergamo-Offensive. So haben mit Duván Zapata, Luis Muriel (je 18 Tore) und Josip Iličić (15 Tore) gleich drei Spieler die 15-Treffer-Marke in Italiens Eliteliga geknackt. „Wir spielen keine langen Bälle, wollen in jeder Phase des Spiels Kontrolle und gehen mit hohem Risiko ins Pressing“, erklärte der Emmericher Robin Gosens bei DAZN zuletzt das System von Atalanta. Als offensivfreudiger Linksverteidiger zählt er zu den Leistungsträgern seiner Truppe.

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Atalanta hat einen eigenen Stil“, weiß auch Tuchel. „Sie greifen als komplette Mannschaft an, suchen den Weg nach vorne und pressen, wo es nur geht.“ Dementsprechend vorsichtig will der französische Meister ins Spiel gegen den Außenseiter gehen. „Wir wissen, dass es sehr schwer werden wird, die Null gegen sie zu halten“, sagt der PSG-Trainer, der in der Offensive wohl wieder mit dem zuletzt verletzten Kylian Mbappé planen kann.

Im Duell gegen Atalanta: Der Druck lastet auf PSG

Trotz großer Namen im Pariser Starensemble trauen sich die Italiener das kleine Fußball-Wunder gegen den Favoriten zu. „Wir können jeden Gegner schlagen“, betont Gosens und erinnert an die lange Pause für PSG nach dem Saisonabbruch in Frankreich: „Sie haben den großen Nachteil, vier Monate nicht gespielt zu haben, aber wir sind voll im Rhythmus. Das ist ganz wichtig.“

Druck verspürt Atalanta Bergamo auch im wohl größten Spiel der 117-jährigen Vereinsgeschichte nicht, wie Gosens versichert. „Wir können frei aufspielen“, sagt er. „In Paris wäre man aber nicht begeistert, wenn sie gerade gegen uns ausscheiden würden. Da würde es Häme geben.“