Essen. Die Bundesligisten hoffen auf Fans zur neuen Saison. Das Vorhaben ist riskant. Die USA und Spanien sind warnende Beispiele. Ein Kommentar.
Der Beweis, dass Fußball ohne Zuschauer ein schwer zu konsumierendes Gut ist, ist längst erbracht. Der Notbetrieb nach der Zwangspause war aus Fan-Sicht eine Enttäuschung. Derby, Meisterschaftsrennen und Abstiegskampf verloren die Spannung.
Doch die nächsten Wochen dürften in der Zuschauer-Frage weitaus zäher werden als ein 0:3 im Pokalhalbfinale zwischen Leverkusen und Saarbrücken. Niemand weiß, wie sich die Pandemie entwickeln wird. Hoffnung haben ist in diesen Zeiten leichter als Wissen.
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In der US-Baseballliga droht der Kollaps
Oft wird bei der Frage nach einer Entwicklung der Blick über den großen Teich bemüht. Der Blick in die USA ist schlichtweg schockierend. 4,4 Millionen Menschen haben sich bereits angesteckt, mehr als 150.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. Auch in den USA wollen die großen Ligen ihren Betrieb fortsetzen. Das erste Ergebnis ist alarmierend. In der Baseballliga MLB droht der Kollaps, nachdem 17 Mitglieder der Miami Dolphins positiv getestet wurden.
Auch in Europa gibt es Hinweise darauf, wie schnell sich die Situation ändern kann. Beim spanischen Zweitligisten CF Fuenlabrada wurden 28 Mitglieder positiv getestet. Ein Spiel wurde im letzten Moment abgesagt, der Klub muss den Zwangsabstieg fürchten.
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Bundesligisten sollten Konzepte sehr sorgfältig ausarbeiten
Die Bundesligisten sind gut beraten, die Konzepte sehr sorgfältig auszuarbeiten – und die Politik, solange wie möglich mit einer Entscheidung zu warten. Noch hat sie die Zeit. Niemand sollte sich am Ende beschweren, wenn nur ein Teil der Fans zugelassen wird. Es geht um die Gesundheit vieler, immer noch und weiterhin.