Essen. Duisburg, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln tragen das Europa-League-Finalturnier aus. Vor allem beim MSV ist die Freude darüber groß.

Die Freude war groß beim MSV Duisburg. Kein Wunder, mit dem Europapokal hat man schon lange nichts mehr zu tun gehabt: 1998/99 waren die Zebras an der letzten Auflage des Europapokals der Pokalsieger beteiligt, scheiterten aber schon in der ersten Runde kläglich am belgischen Vertreter KRC Genk.

Im August aber ist der internationale Spitzenfußball wieder zu Gast an der Wedau: Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union Uefa hat am Mittwoch entschieden, das Finalturnier der letzten acht Mannschaften nach Nordrhein-Westfalen zu vergeben. Neben Duisburg sind Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln dabei. „Das ist eine große Ehre für uns“, sagte MSV-Geschäftsführer Michael Klatt dieser Zeitung. „Mein Dank gilt besonders den Mitarbeitern der Geschäftsstelle. Das ist für einen Drittligisten nicht selbstverständlich, so etwas umsetzen zu können.“ Und noch ist etwas Arbeit nötig: Für das Turnier wird noch eine Torlinientechnologie installiert, das bestätigte MSV-Sprecher Martin Haltermann.

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Düsseldorfs OB Geisel: „Gute Nachricht“

In Düsseldorf ist diese bereits vorhanden, und auch in der Landeshauptstadt freut man sich, Austragungsort für das Turnier zu sein: „Dass Spiele der Europa-League-Finalrunde in unserer Arena stattfinden, ist für die Sportstadt Düsseldorf eine gute Nachricht“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel dieser Redaktion. Borussia Dortmund war ebenfalls angefragt worden, hatte aber abgesagt: Hier müssen unmittelbar nach Saisonende dringend notwendige Arbeiten am Rasen vorgenommen werden, damit der rechtzeitig zur neuen Saison in einem guten Zustand ist.

Noch stehen nicht alle Termine für das Turnier fest. Sicher ist: Es gibt kein Hin- und Rückspiel, sondern vom 10. bis 21. August nur jeweils eine Partie des Viertel- und Halbfinals sowie das Endspiel, das in Köln ausgetragen wird. Die noch fehlenden Achtelfinal-Partien werden am 5. und 6. August gespielt – und die Uefa lässt noch offen, ob diese am ursprünglich vorgesehenen Ort oder ebenfalls in NRW ausgetragen werden. Davon wären aus der Bundesliga Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg betroffen.

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Doch nicht nur in Sachen Europa League gab es am Mittwoch einen Beschluss der Uefa.

Champions League

Die Endrunde der Königsklasse wird auf die gleiche Art und Weise ausgetragen wie die Europa League und wird vom 12. bis 23. August in Lissabon ausgetragen. Am 7. oder 8. August trägt der FC Bayern sein ausstehendes Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea aus, entweder in München oder Lissabon (Hinspiel 3:0). RB Leipzig ist bereits für das Viertelfinale qualifiziert.

Auch der DFB und der spanische Verband hatten Interesse am Turnier gezeigt. „Aber der portugiesische Verband ist als erstes auf uns zugekommen und hat uns Hilfe angeboten“, sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. Dafür wurden die Europa League nach NRW sowie die Champions League der Frauen nach Bilbao und San Sebastian in Spanien vergeben.

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Istanbul, wo das Champions-League-Finale in diesem Jahr hätte steigen sollen, wird 2021 Gastgeber, auch alle weiteren bereits geplanten Endspielorte müssen ein Jahr länger warten – in München also nun erst im Jahr 2023 der Champions-League-Sieger ermittelt.

Zuschauer

Stand jetzt plant die Uefa ohne Zuschauer. „Aber die Dinge ändern sich schnell“, sagte Ceferin. „Vor einem Monat wussten wir noch gar nicht, ob wir überhaupt spielen können.“ Spätestens Mitte Juli soll eine Entscheidung fallen. Da in Deutschland allerdings Großveranstaltungen im August noch verboten sind, ist unwahrscheinlich, dass in NRW vor Zuschauern gespielt wird.

Regeländerungen

Für die Europapokal-Endrunden dürfen die Klubs drei Spieler austauschen. Es dürfen aber keine Spieler nachgemeldet werden, die im Sommer neu verpflichtet werden – Leroy Sané also könnte, sollte der Wechsel zustande kommen, nicht für den FC Bayern auflaufen.

Nationalmannschaft

Die Nationalmannschaft wird Anfang September auf den Rasen zurückkehren, es geht gegen Spanien und die Schweiz. Zumindest will die Uefa an den geplanten Terminen für die Nations League festhalten, was noch für Diskussionen sorgen dürfte. Die ausgefallenen Play-offs zur Europameisterschaft – für die die deutsche Mannschaft schon qualifiziert ist – sollen im Oktober und November nachgeholt werden, dann stehen in den Länderspielpausen drei statt zwei Partien an.

Europameisterschaft

Am ins kommende Jahr verschobenen Turnier gibt es keine weiteren Änderungen. Die zwölf ursprünglich vorgesehenen zwölf Ausrichterstädte bleiben dabei, was DFB-Präsident Fritz Keller als „Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts in herausfordernden Zeiten“ bewertete. Der Spielplan für das Turnier vom 11. Juni bis 11. Juli steht, in München sind drei Gruppenspiele der deutschen Mannschaft und ein Viertelfinale geplant.