Erstmals seit fünf Jahren wird in Deutschland wieder ein europäisches Endspiel ausgetragen. Schade für NRW, dass es jetzt ist. Ein Kommentar.
Der europäische Fußballverband zollt Deutschland Respekt dafür, Antworten auf die Corona-Krise zu geben. Die Europa League wird im August in Turnierform in Nordrhein-Westfalen mit dem Endspiel in Köln über die Bühne gehen. In Duisburg, Gelsenkirchen und Düsseldorf werden die Finalteilnehmer in K.o.-Spielen ermittelt. Leverkusen, Wolfsburg und Frankfurt sind als deutsche Vertreter noch dabei. Manchester United, Inter Mailand, Sevilla oder Rom tragen das Flair europäischen Spitzenfußballs ins Land. Ein Traum – wenn nur das Coronavirus nicht wäre.
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Denn aller Voraussicht nach werden weder zum Finale, noch zu den vorherigen Spielen Zuschauer zugelassen sein. Geisterspiele mögen funktionieren, doch sie stehen für Fußball, dem man das Wichtigste genommen hat. Die Fangesänge angereister Anhänger, die Fanmeilen, Eckkneipen oder Bahnhofsvorplätze mit diesem bunten Wirrwarr aus Schals, Trikots und Menschen, für die Fußball auch Völkerverständigung ist – auf all das werden wir im August in NRW-Städten wohl verzichten müssen.
Keine Fans in den Städten, die Mannschaften abgeschirmt in Hotels
Was also tun sich die Organisatoren an, wenn sie im Spätsommer das Finalturnier ausrichten? Sie werden sicherlich meisterlich die Einhaltung der Corona-Regeln garantieren. Sie werden Sorge dafür tragen, dass die Mannschaften und Delegationen abgeschirmt in Hotels ausharren, bis sie von Fahrern in die leeren Stadien gebracht werden. Und zwar solange, bis die Europa League ordnungsgemäß bis zur Ermittlung eines Siegers durchgeführt worden ist.
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Das Sportland NRW darf stolz darauf sein, von der Uefa ausgewählt worden zu sein. Erstmals seit fünf Jahren wird wieder ein europäisches Endspiel in Deutschland ausgetragen. Vielleicht macht’s beim nächsten Mal dann auch wieder Spaß.