Essen/Bielefeld. Der Ex-BVB-II-Spieler steigt mit Bielefeld in die Bundesliga auf. Im Interview spricht er über die Party auf der Couch und Trainer Uwe Neuhaus.
Der achte Bundesliga-Aufstieg von Arminia Bielefeld ist perfekt: Durch das 1:1 des Hamburger SV gegen den VfL Osnabrück ist den Ostwestfalen der Sprung ins Oberhaus nicht mehr zu nehmen. Wir sprachen mit Arminia-Profi Amos Pieper über die Party auf der Couch am späten Dienstagabend und den Erfolgsfaktor in dieser Saison. Der 22 Jahre alte Innenverteidiger gewann mit Borussia Dortmund in der Jugend mehrere deutsche Meisterschaften. 2019 wechselte er von BVB II zur Arminia und ist dort eine wichtige Stütze des Teams von Trainer Uwe Neuhaus.
Herr Pieper, wie haben Sie die Entscheidung um den Aufstieg erlebt?
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Amos Pieper: Das war schon ein bisschen Wahnsinn. Ich saß auf der Couch mit meiner Freundin und habe das Spiel des Hamburger SV gesehen. Als dann abgepfiffen wurde, habe ich das gar nicht realisiert – und kann es jetzt immer noch nicht. Plötzlich haben mir haben zigtausend Leute geschrieben und gratuliert. Unsere Gruppe von der Mannschaft ist explodiert.
Uwe Neuhaus hat nach dem Sieg gegen Dresden gesagt: „Wer jetzt noch daran zweifelt, den schmeiße ich raus.“ Mussten Sie um ihren Job fürchten?
Pieper: Nein ganz sicher nicht! Wir haben zwar alle gesagt, wir müssen noch warten. Aber ich habe nicht mehr daran gezweifelt. Die Arminia hat schon die eine oder andere verrückte Geschichte erlebt. Aber da musste man schon Mathematiker sein, um an den Aufstieg ernsthaft nicht zu glauben.
Haben Sie denn noch die Hoffnung, dass es eine Aufstiegs-Party geben wird?
Pieper: Wir werden alles ausschöpfen, was erlaubt ist. (lacht)
Und heute?
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Pieper: Wird natürlich nicht mehr gefeiert. Donnerstag spielen wir (Anm.d.Redaktion: Bielefeld trifft um 20.30 Uhr auf den SV Darmstadt).
Bielefeld wurde vor der Saison als Außenseiter gehandelt. Was war der Erfolgsgarant für den Aufstieg?
Pieper: Das komplette Team. Es war eine extrem geschlossene Mannschaft, in der keiner mies drauf war oder gestänkert hat. Wir haben alle an einem Strang gezogen, sind als Mannschaft gerne zusammengekommen. Wir haben auch oft Unentschieden gespielt, aber wir haben immer zusammengehalten.
Hatten Sie Sorgen, dass ausgerechnet Corona den Aufstiegstraum platzen lässt?
Pieper: Die Fans haben uns schon brutal gefehlt. Jeder, der sagt, dass Fußball auch ohne Fans funktioniert, lügt. Aber auch ohne unsere Anhänger war der Glaube an den Aufstieg immer da. Als wir dann wieder in Kleingruppen zusammenkommen durften, hat uns das sehr geholfen.
Für Trainer Uwe Neuhaus ist es der erste Bundesliga-Aufstieg. Welche Eigenschaft von ihm können sie besonders hervorheben?
Pieper: Dass er immer cool bleibt, immer ruhig. Er ist einfach außergewöhnlich gut darin, mit Druck umzugehen.