Essen. . Die DFL schreibt ihre TV-Rechte neu aus. Ein Wachstum ist trotz der Corona-Krise möglich. Das liegt auch an den Fans. Ein Kommentar.

Es mutet grotesk an. Während mächtige Verantwortliche im Fußball während der Corona-Krise über Gehaltsobergrenzen philosophieren, einen Neuanfang proklamieren, versucht die Deutsche Fußball-Liga gerade, das genaue Gegenteil zu erreichen. Sie möchte, dass die TV-Gelder steigen, der Wachstum in der deutschen Sportart Nummer eins also weitergeht.

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Dabei verhält sich die DFL nur logisch: Wenn die Corona-Pandemie etwas verdeutlicht hat, dann dass es sich bei Profiklubs um Unternehmen handelt, die Arbeitsplätze bieten und sichern müssen und natürlich gewinnorientiert agieren. Am 22. Juni will der Ligaverband daher ein neues Rekordergebnis verkünden können. Die Chancen dafür stehen trotz der Krise gut.

Denn die Bundesliga hat es in einer ihre schwierigsten Phasen geschafft, als erste Topliga wieder vor den Ball zu treten. Zu dem Wiederbeginn mag es kontroverse Meinungen geben, aber er hat den enormen Stellenwert des Fußballs in Deutschland verdeutlicht. Wer mit sportlichen Liveübertragungen Aufmerksamkeit bekommen und Kunden gewinnen möchte, benötigt Bundesliga-Rechte. Daher scharrt Amazon mit den Hufen, daher bangt Sky.

Es wäre deswegen naiv zu glauben, dass der Fußball nach der Krise automatisch ein anderer sein wird. Er kann es auch gar nicht so einfach, denn die teuren Verträge der Stars lösen sich nicht in Luft auf. Im Gegenteil: Der FC Bayern hat mit einigen seiner Spitzenkräfte sogar während der Pandemie verlängert und dabei sicher nicht gespart. Denn weiterhin wird Geld in die Hand genommen werden müssen, um international mithalten zu können.

Die Fans bleiben das wertvollste Gut

Allerdings sollte das TV-Geld künftig von allen Klubs dazu genutzt werden, um solider dazustehen, damit das mögliche Platzen einer Rate nicht sofort Panik auslöst. Zudem beweisen die Geisterspiele gerade, dass Livesport selbst im Fernsehen ohne Fans mau daherkommt. Würden sie dauerhaft im Stadion fehlen, könnten die Rechte wohl nur noch verramscht werden. Das wertvollste Gut der Klubs bleiben daher die Anhänger. Das sollten die Vereine nicht vergessen.