Frankfurt/Main. Bei der Frauen-Bundesliga, dem DFB-Pokal und für die 3. Liga orientiert sich der DFB am Hygienekonzept der DFL für die Bundesliga.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am Freitag die Hygienekonzepte für die Fortsetzung seiner Wettbewerbe veröffentlicht. Erwartungsgemäß orientieren sich die Vorgaben dabei sehr stark am von der "Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" um Nationalmannschaftsarzt Tim Meyer entwickelten Konzept der DFL für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga und 2. Bundesliga.

Geringerer Personalbedarf als wichtigster Unterschied

Für den DFB-Pokal der Männer greift der Deutsche Fußball-Bund sogar auf ein identisches Konzept zurück, in der Bundesliga sowie im Pokal-Wettbewerb der Frauen und der 3. Liga ist für die Austragung der Geisterspiele lediglich ein deutlich geringerer Personalbedarf veranschlagt. In der 3. Liga und im Frauen-Bereich sollen nur 214 bzw. 128 Menschen rund um die Partien beschäftigt sein. In Männer-Bundesliga und Pokal arbeiten bis zu 326 Personen rund um die Spiele, nie sollen sich dabei aber mehr als 300 Personen gleichzeitig auf dem Stadiongelände befinden.

DFB übernimmt Richtlinien der Bundesliga

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Ansonsten gelten für die Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings oder des Spielbetriebs sowie alle organisatorischen Maßnahmen rund um die Teams die gleichen Richtlinien wie in der Bundesliga und 2. Bundesliga der Männer. Entsprechend müssten sich auch alle Bundesliga-Spielerinnen, alle Drittligaspieler sowie die Akteure des Pokal-Halbfinalisten 1. FC Saarbrücken vor dem Einstieg ins Mannschaftstraining mindestens zwei Coronatests unterziehen. Auch während des laufenden Spielbetriebs soll zweimal wöchentlich getestet werden.

Fortsetzung des Spielbetriebes bei Frauen und in 3. Liga weiter unsicher

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Noch ist allerdings unklar, ob es in der Frauen-Bundesliga und der 3. Liga überhaupt eine Fortsetzung des Spielbetriebs geben wird. Der DFB will über die Wiederaufnahme der Saison erst bei einem außerordentlichen Bundestag am 25. Mai entscheiden. Während bei den Frauen eine klare Mehrheit zuletzt für die Fortsetzung votierte, ist das Stimmungsbild bei den Drittligisten diesbezüglich sehr gespalten.

DFB-Vize rechnet mit Fortsetzung der 3. Liga

Immerhin gibt es erste Indizien, die zumindest für die 3. Liga Richtung Spielbetrieb deuten. "Die Information ist so, dass die 3. Liga auf jeden Fall spielen wird und dass man das Sicherheits- und Hygienekonzept der 1. und 2. Bundesliga übernimmt", erklärte Erwin Bugar, DFB-Vizepräsident und Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes, am Freitagabend im MDR.

Auch zu Konsequenzen für Klubs, die nicht spielen wollten, machte Bugar Andeutungen: Es könne sein, "dass vielleicht, wenn von den Vereinen jemand nicht spielen will, dass es mit rechtlichen Konsequenzen geahndet werden könnte". Das wären Punktabzüge oder eine Spielwertung gegen den nicht spielwilligen Club. "Das ist erstmal nur ins Auge gefasst", fügte der DFB-Vize allerdings an. (sid)