Wattenscheid. Am liebsten würde die SG Wattenscheid 09 in der kommenden Saison in der Oberliga neu starten. Denn das hieße auch eine Rückkehr zur „Normalität“.
Eines hatte sich das neue Führungs-Duo der SG Wattenscheid 09 bereits zu Beginn auf die Fahne geschrieben. Fortan solle es beim ehemaligen Bundesligisten keine waghalsigen Experimente mehr geben. Alles, was geschieht, solle einen Plan haben. Am Ende der Saison aber, darüber war man sich gremiumsübergreifend einig, solle bitte die schwarze Null stehen.
Denn zu turbulent waren Zahlungsverzug, Insolvenz und Rückzug vom Spielbetrieb in der pausierenden Saison. Die finanziell bedingte Zwangspause nutzten die Verantwortlichen des Traditionsvereins, um einen sauberen Neustart zu ermöglichen. Dann kam Corona.
Wattenscheid-Vorstand Pozo y Tamayo: Fußball ohne Zuschauer ist doch sinnlos
„Fußball ohne Fans im Stadion“, sagt Christian Pozo y Tamayo, einer der beiden SGW-Vorstände, „ist doch eigentlich sinnlos. Dann kann man es auch lassen.“ Der 39-Jährige, bei den Nullneunern verantwortlich für das Sportliche, weiß aber auch: „Wir hatten zuletzt zwar nicht überdurchschnittlich viele Zuschauer bei uns, aber auch die wenigen brauchen wir.“ Denn, so führt der Funktionär weiter aus, die Kalkulation für die kommende Spielzeit beinhaltet entsprechende Einnahmen an den Spieltagen.
Wo die SGW nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs dann antreten wird, nämlich in der Oberliga, war bis Ende März ein nicht offensiv, aber doch zwischen den Zeilen formuliertes Ziel. Doch vom eigentlichen Vorhaben, in der Oberliga Westfalen anzutreten, könnte die Vereinsführung nun abweichen. Für den Fall, dass die vergangene Spielzeit vorzeitig abgebrochen und somit annulliert wird, habe die Verantwortlichen die Zulassung für eine weitere Saison in der Regionalliga beantragt. Es ist, so versichert Pozo y Tamayo, eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Wattenscheid hofft auf einen Neustart in der Oberliga Westfalen
Denn mehrgleisiges Denken ist derzeit in allen Bereichen gefragt. „Wir wünschen uns natürlich, dass wir planmäßig in der Oberliga starten können. Denn das hieße, dass eine Rückkehr zur Normalität stattfindet“, stellt der 39-Jährige klar. Für alle Fälle aber haben Pozo y Tamayo und Christian Fischer, der die Finanzen des Klubs verantwortet, vorgearbeitet.
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Bisher halten die Sponsoren dem Verein die Treue. Auf der Facebook-Seite hat die SGW zudem dazu aufgerufen, Dienstleistungen der jeweiligen Geldgeber auch über diese Plattform zu kommunizieren. In Wattenscheid hält man - einmal mehr - in einer schwierigen Zeit zusammen. Obschon diese Phase eine nicht zu erwartende Bewährungsprobe darstellt.
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