München. Ärger für Bayern-Profi Jerome Boateng: Der Ex-Nationalspieler hat eine Geldstrafe erhalten, weil er die Stadt ohne Erlaubnis verlassen hat.
Es ist keine angenehme Woche, die Jerome Boateng aktuell erlebt. Der Rio-Weltmeister, der aufgrund der Corona-Krise wie alle anderen seiner Berufskollegen zu einer Pause gezwungen ist, erfuhr am Montag, dass sein Sohn in Sachsen erkrankt war. Auf dem Weg dorthin verursachte der Abwehrspieler von Bayern München einen Autounfall. Doch damit nicht genug: Boateng hat von seinem Arbeitgeber eine Geldstrafe erhalten, mit der er nicht einverstanden ist.
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Der Grund für die Maßnahme des Rekordmeisters sind die aktuellen Bestimmungen im Zuge der Corona-Pandemie. Wegen Verlassens der Stadt ohne Genehmigung durch den Klub wurde gegen Boateng eine Geldstrafe in nicht genannter Höhe verhängt. Der 31 Jahre alte Innenverteidiger habe den „Verhaltensweisen in der aktuellen Situation in Einklang mit den Vorgaben zur Ausgangsbeschränkung der Bayerischen Staatsregierung und den Empfehlungen der Gesundheitsämter“ zuwidergehandelt. Das gaben die Bayern offiziell bekannt.
Die Summe werde an Münchner Krankenhäuser gespendet. Details nannte der FC Bayern nicht. Am Dienstag hatte zunächst TV Oberfranken berichtet, Boateng habe einen Autounfall auf der A9 bei Selbitz auf glatter Fahrbahn unverletzt überstanden. Laut Bild-Zeitung hatte Deutschlands Fußballer des Jahres 2016 am trainingsfreien Montag seinen erkrankten Sohn in Sachsen besucht.
Bayern-Star Boateng: "Ich finde das traurig"
Boateng zeigte auf Nachfrage der "Bild" wenig Verständnis für die Geldstrafe: „Ich weiß, dass es sicherlich ein Fehler war, den Verein nicht über meine Fahrt zu informieren, aber in dem Moment hatte ich nur meinem Sohn in Kopf. Ihm ging es gesundheitlich nicht gut. Wenn ein Sohn seinen Vater ruft, dann fahre ich natürlich noch los, egal zu welcher Uhrzeit! Für ihn nehme ich jede Strafe in Kauf, das ist schließlich mein Sohn. Ich möchte den Vater sehen, der in so einem Moment nicht losfährt, um an der Seite seines vierjährigen Sohnes zu sein. Wenn es dafür dann eine Strafe gibt, dann Respekt. Ich finde das traurig.“
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Der Bayern-Star ist nicht der einzige Fußballprofi, der aufgrund einer Missachtung der Corona-Regeln zahlen muss. Schalke-Profi Amine Harit erhielt von seinem Klub eine Geldstrafe in Höhe von rund 100.000 Euro. Das Vergehen war jedoch deutlich gravierender als im Fall von Boateng. Der S04-Spieler nahm in Essen an einer Party mit zehn weiteren Personen teil, die mitten in der Nacht von der Polizei aufgelöst wurde. (mh)