Essen. Ein gutes Signal: Marco Reus und andere engagieren sich für Projekte und Menschen in ihrer Heimatregion. Ein Kommentar.
In den vergangenen Tagen ist viel über den Einsatz von Fußballprofis berichtet worden. Über Bundesligaspieler und deren Gehaltsverzicht, um ihre Klubs in den wirtschaftlich herausfordernden Tagen der Corona-Pandemie zu unterstützen. Über die Nationalspieler, die Geld gesammelt haben, allen voran Leon Goretzka und Joshua Kimmich, die mit der Initiative „WeKickCorona“ bereits über 3,5 Millionen Euro für die Verteilung an karitative Vereine und soziale Einrichtungen gesammelt haben. Das ist vorbildlich, das ist herausragend. Profi-Fußballer führen ein privilegiertes Leben. Dass zumindest einige sich in dieser schwierigen Zeit verpflichtet fühlen, Verantwortung zu übernehmen, ist auch ein Zeichen dafür, dass viele eben nicht über den Dingen schweben, dass sie nicht zu abgehoben sind, um das „echte“ Leben auszublenden.
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Apropos echtes Leben: Auch die Fußballprofis der NRW-Klubs waren nicht immer Millionäre, auch sie haben Wurzeln, auch sie haben mal klein angefangen. „Vergiss nicht, wo du herkommst.“ Ein altbekanntes Sprichwort, das sich auch Nationalspieler Marco Reus zu Herzen genommen hat. Mit der Initiative „HelpYourHometown“ will er vor allem kleine Betriebe und Unternehmen im Dortmunder Raum mit einer halben Million Euro unterstützen. Auch Ilkay Gündogan, aufgewachsen in Gelsenkirchen und als Spieler im Trikot von Borussia Dortmund zum Star geworden, blickt aus seiner Wahlheimat Manchester auf die heimische Umgebung, speziell den Kreis Heinsberg, zu Beginn der Pandemie der Hotspot in Deutschland. Gündogan unterstützt 150 Pflegekräfte auf den Intensivstationen dreier Heinsberger Krankenhäuser mit Dankeschön-Paketen und rief einen Einkaufsservice in einem Supermarkt ins Leben.
Steven Skrzybski, an Fortuna Düsseldorf ausgeliehener Schalker, überraschte derweil die Ärzte und Pflegekräfte der Düsseldorfer Uni-Klinik mit einer Geldspende und einer Runde Pizza. Jedes Zeichen dieser Art ist ein Lichtblick in einer recht düsteren Zeit. Die Empfänger werden sich freuen. Denn auch wenn der Profifußball derzeit wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise selbst um seine Existenz fürchtet, so sind die Anhänger doch noch härter betroffen. Jene Fans, die in den kleinen Betrieben und Krankenhäusern der NRW-Städte arbeiten.