Essen. Aufgrund der Corona-Krise sollen die Fußball-Bundesligen bis zum 30. April pausieren. Mindestens. Was danach passiert, ist offen. Ein Kommentar.
Der Profi-Fußball in Deutschland bleibt im Standby-Modus. Das Präsidium der Deutschen Fußball-Liga empfiehlt wegen der Coronavirus-Krise, den Ball in der Bundesliga und 2. Liga noch bis mindestens 30. April ruhen zu lassen. Auch die Ausschreibung der Medienrechte wird verschoben. Über den Vorschlag werden die 36 Klubs dann auf der Mitgliederversammlung am 31. März entscheiden. Doch wie auch immer diese Saison zu Ende gehen wird: Um den sportlichen Wert geht es längst nicht mehr.
Ohne TV-Geld können einige Klubs nicht überleben
Mit Gehaltsverzicht und Kurzarbeit versucht die Profibranche, die Verluste dieses alptraumartigen Jahres zu verringern. Der Rest sind Durchhalteparolen und das Hoffen darauf, dass die Saison doch noch irgendwann wieder angepfiffen wird – und wenigstens ein Teil der TV-Gelder fließt. Denn ohne das Geld aus der Vermarktung werden manche Vereine nicht überleben. Und so klammern sich die Manager der Fußballvereine weiter an die Austragung von Geisterspielen. Aus sportlicher Sicht sind diese Partien ohne Fans und Atmosphäre schwierig bis unangenehm. Für das Geschäftsmodell Bundesliga sind sie existenziell.
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