Essen. Erling Haaland vom FC Red Bull Salzburg trifft und trifft. Er bringt alles mit für eine große Karriere. Zahlreiche Topklubs locken ihn.

Ein bisschen verrückt scheint er zu sein, dieser Erling Haaland. Jedenfalls bibbert der Norweger, der Stürmer vom FC Red Bull Salzburg laut seines Instagram-Profils im Winter schon mal in der eisigen Nordsee. An Weihnachten hängt er sich Christbaumschmuck um. Vor allem aber schießt der 19-Jährige Tore. Regelmäßig. Immer wieder.

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Deswegen veröffentlicht er in den sozialen Medien eigentlich auch hauptsächlich Fotos, die ihn mit hochgerissen Armen zeigen, brüllend, die Hände zu Fäusten geballt. So hat er es im Trikot des FC Red Bull Salzburg auf eine Quote gebracht, die nun die Topklubs schneller atmen lässt als das kalte Meer den Stürmer.

Salzburg-Stürmer Haarland weckt Begehrlichkeiten

Acht Treffer in fünf Champions-League-Spielen hat Haaland erzielt, in der österreichischen Bundesliga sind es 15 Tore in 13 Spielen. Das weckt Begehrlichkeiten. Das schürt die Erwartungen, woran schon andere Talente zerbrochen sind. Haaland gilt als das nächste große Ding im europäischen Fußball.

Vereine wie der italienische Erstligist Juventus Turin oder Manchester United aus England beschäftigen sich mit dem Angreifer. Da Haalands Vater Alf-Inge selbst einst Profi in England war, spekuliert die Insel bereits über einen Wechsel in die Premier League. Doch auch die Bundesliga hat Haaland auf dem Zettel. Der FC Bayern. Borussia Dortmund. RB Leipzig aufgrund der Verbindung zu Red Bull sowieso.

Haaland-Wechsel zum BVB derzeit unwahrscheinlich

Der Vertrag des Angreifers gilt in Salzburg noch bis zum Jahr 2023, er soll allerdings eine Ausstiegsklausel von 30 Millionen Euro enthalten. Geld, das der sich auf Stürmersuche befindende BVB hätte. Doch im Dortmunder Umfeld hält man nach den Informationen dieser Redaktion einen Transfer aufgrund der großen Konkurrenz derzeit für unwahrscheinlich. Denn Stürmer mit Haalands Voraussetzungen sind selten.

Das sieht auch Jörn Andersen so. „Er ist ein Ausnahmespieler“, erklärt der norwegische Ex-Fußballer dieser Zeitung. Andersen war selbst Stürmer, wurde 1990 im Trikot von Eintracht Frankfurt Bundesliga-Torschützenkönig (18 Treffer). Er rät Haaland allerdings, es langsam angehen zu lassen. „Der Junge ist doch kein Roboter“, meint der frühere Trainer von Rot-Weiß Oberhausen. „Wenn er mit 21 Jahren in einer Topliga debütiert, kann er immer noch durchstarten.“

Haaland paart bei Salzburg Wucht mit Wendigkeit

Denn noch hat Haaland erst 19 Mal Kerzen auf dem Geburtstagskuchen ausgepustet. Noch muss er beweisen, dass er konstant überzeugen kann. Trotzdem verzückt er schon jetzt, weil der 1,93 Meter großer Norweger Wucht mit Wendigkeit paart. Weil er durch seine Dynamik, seine Torgefahr, seine Schnelligkeit eine glorreiche Zukunft verspricht.

Andersen verweist allerdings auf die zwei Gesichter seines Landmanns. Er hat Haalands brillante Leistungen in der Champions League gegen den FC Liverpool und den SSC Neapel bestaunt. Andersen erinnerte aber an die schwächeren Auftritte – in der Liga blieb Haaland zuletzt bei Admira Wacker blass. „Es ist klar, dass er solche Spiele dazwischen hat“, sagt Andersen. „Es wäre für seine Entwicklung nicht gut, im Winter oder in der nächsten Sommerpause zu einem großen Verein zu wechseln.“

Norwegen hofft auf Tore von Erling Haaland

Zuletzt sprang nämlich ein anderes norwegisches Talent zu früh zu einem Topklub. Martin Ödegaard wechselte bereits als 16-Jähriger zu Real Madrid, enttäuschte dort. Mittlerweile ist er 20 Jahre alt und zeigt bei Real Sociedad San Sebastian vorzügliche Leistungen. Martin Ödegaard und Erling Haaland stehen für eine starke Generation in Norwegen. Die Nationalelf kann sich über die Play-offs für die EM 2020 qualifizieren – und hofft natürlich auf Haalands Torgefahr.