Dortmund. In Berlin überzeugte Borussia Dortmunds Nationalspieler Julian Brandt auf neuer Position – und für die bewirbt er sich auch gegen Düsseldorf.

Es sind gemischte Gefühle, mit denen Julian Brandt dem Bundesligaspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag (15.30 Uhr/Sky) entgegensieht. „Ich hoffe natürlich, dass Jule gesund wird bis zum Wochenende“, sagt der Blondschopf von Borussia Dortmund über seinen Mitspieler Julian Weigl. Natürlich, wer wünscht seinem Kollegen denn keine schnelle Genesung?

Andererseits: Wenn Weigl wegen seiner muskulären Probleme noch ein wenig länger ausfiele – dann dürfte Brandt wohl auch gegen Düsseldorf wieder im Zentrum ran. Bislang hat ihn Trainer Lucien Favre ja immer wieder hin- und hergeschoben, mal im Sturm eingesetzt und mal auf dem Flügel. Im Bundesligaspiel bei Hertha BSC (2:1) aber „war er ja quasi gezwungen, mich zentral aufzustellen, weil Jule ja ausgefallen ist“, sagte Brandt. Und weil Thomas Delaney wegen mehrerer gerissener Bänder im Sprunggelenk ja noch bis zur Rückrunde ausfällt.

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Tolle Passquote in Berlin

Favre wurde also zu seinem Glück gezwungen – und zu Brandts, der sich im Zentrum am wohlsten fühlt. Das zeigte er auch in Berlin, wo er neben Axel Witsel auflief – also weiter hinten als sonst: Ein Tor legte er auf, zwei weitere Torschüsse bereitete er vor. 62 Pässe spielte er, mehr als alle anderen Dortmunder, nur vier davon kamen nicht an. Immer wieder initiierte er aus der Zentrale heraus Angriffe – was besonders gut beim 1:0-Treffer durch Jadon Sancho klappte, als sein Pass die komplette Berliner Abwehr aushebelte.

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Und Brandt überzeugte auch in Sachen Engagement, was spätestens nach dem Platzverweis gegen Mats Hummels kurz vor der Halbzeitpause auch dringend nötig war: 12,35 Kilometer lief er, was Höchstwert beim BVB war. Und er legte diese Strecke auch in der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit zurück. Nur die Zweikampfquote von 47 Prozent war noch ausbaufähig – wobei der Mittelfeldspieler am Boden deutlich mehr als die Hälfte seiner Duelle gewann.

Auch die defensivere Variante ist möglich

„Ich habe ja schon tausendmal erzählt, dass ich es gerne mag, wenn viele Spieler um mich herum sind, das hat gut funktioniert“, machte der 23-Jährige etwas Werbung dafür, ihn künftig im Zentrum zu belassen. „Ich hatte auch kein Problem damit, die Position in der zweiten Halbzeit defensiver zu interpretieren, um mich in den Dienst der Mannschaft zu stellen.“

Dafür gab es ein Sonderlob von Trainer Favre: „Julian hat in der Defensive sehr gute Fortschritte gemacht.“