Mainz. Der abstiegsbedrohte Bundesligist FSV Mainz 05 hat einen neuen Trainer. Achim Beierlorzer steht exemplarisch die Schnelllebigkeit im Fußball.

Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 hat einen neuen Trainer gefunden. Nach der Trennung von Sandro Schwarz anlässlich der 2:3-Niederlage am letzten Spieltag vor der Länderspielpause übernimmt nun Achim Beierlorzer den Posten beim Tabellen-16. „Bei sachlicher und inhaltlicher Betrachtung ist Achim Beierlorzer ein typischer Trainer für Mainz 05“, sagt der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder. „Er ist ein akribischer und reflektierter Fußballfachmann, der eine enorme persönliche Entwicklung genommen hat.“

Wie schnell es im Trainergeschäft der Fußball-Bundesliga gehen kann, zeigt das Beispiel Beierlorzer. Der 51-Jährige wurde am Tag nach dem Freitagspiel der Bundesliga (1:2 gegen die TSG Hoffenheim) beim 1.FC Köln entlassen. Nachdem in der vergangenen Woche der Vertrag in der Domstadt aufgelöst worden war, präsentierten die Mainzer nun Beierlorzer als Nachfolger für Sandro Schwarz.

In Köln gefeuert, in Mainz angeheuert

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"Sicherlich ist dies eine kuriose Situation im Fußball: Vor einer Woche war ich noch Trainer in Köln, nun werde ich in Mainz als Chefcoach vorgestellt. In diesem Geschäft kann es manchmal schnell gehen, besonders wenn es einfach passt“, erklärte Beierlorzer. „Der 1. FSV Mainz 05 ist ein besonderer Verein, eine Erfolgsgeschichte, vor der ich den größten Respekt habe. Beim FSV lebt man eine klare Fußballphilosophie, und diese deckt sich mit meiner: Wir wollen aktiven Fußball spielen mit hohem läuferischen Einsatz und großer Leidenschaft. So können wir die Fans begeistern. Ich freue mich darauf, mein Team und den gesamten Verein kennen zu lernen und ein Teil von Mainz 05 zu werden.“

Beim Verein glaubt man auch, den richtigen Mann gefunden zu haben. „Er verfügt über eine natürliche Autorität und ein Talent, Fußballer zu führen und zu entwickeln und in seinen Teams einen besonderen Teamgeist zu wecken“, sagt Schröder. „Im vergangenen Sommer hatten ihn einige Klubs auf dem Zettel, da er bei Jahn Regensburg mit äußerst geringem Budget zwei sensationelle Spielzeiten absolviert hat. Die Erfahrung, die er beim 1. FC Köln gemacht hat, mindert meine fachliche Einschätzung nicht. Für uns ging es darum, den für unseren Verein und unsere Mannschaft passenden Trainer zu finden.“

Über Leipzig und Regensburg nach Köln

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Beierlorzer schloss 2014 den Fußballlehrer-Lehrgang des Deutschen Fußball-Bundes als Jahrgangsbester ab und wechselte von der SpVgg Greuther Fürth als U17-Trainer zu RB Leipzig. Im Februar 2015 übernahm er als Interimstrainer und Nachfolger von Alexander Zorniger das Profiteam und führte den damaligen Aufsteiger auf Platz fünf der 2. Bundesliga. In der Saison 2015/16 stieg er als Co-Trainer von Ralf Rangnick mit RB Leipzig in die Bundesliga auf. In der Folgesaison arbeitete er als Trainer der Leipziger U19 sowie Sportlicher Leiter des Leistungsbereiches im Nachwuchs ab der U16.

2017 wechselte Beierlorzer zum Zweitliga-Aufsteiger SSV Jahn Regensburg, den er in den beiden folgenden Spielzeiten auf die Plätze fünf und acht führte. Im vergangenen Sommer schloss er sich dem Mainzer Ligakonkurrenten 1. FC Köln an, bei dem er in der vergangenen Woche den Vertrag auflöste. (ab)