Essen. Noch wurde kein Trainer in der Bundesliga entlassen. Das ist Ende Oktober ungewöhnlich - und wird auch nicht so bleiben. Ein Kommentar.
Wenn Fußballmannschaften deutlich unter den Erwartungen der Klub-Bosse spielen, passiert meist drastisches: Im Herbst, wenn die Blätter fallen, verlieren zuverlässig auch die ersten Trainer ihre Jobs. Das ist so normal, dass man bei Buchmachern sogar darauf wetten kann. Dass die Klubs in dieser Saison bis Ende Oktober Ruhe bewahrt haben, ist zwar nicht wirklich historisch zu nennen, kam aber zuletzt vor 20 Jahren vor.
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Heißt das also, dass alle Klubs in dieser Saison bislang ihren Erwartungen entsprechend abgeschnitten haben? Das spräche beim SC Paderborn (mit einem Punkt auf dem letzten Platz) immerhin für einen gesunden Realitätssinn.
Über Trainer und die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze wird bisher an ganz anderer Stelle gesprochen, dort, wo die Erwartungen besonders hoch sind: in Bayern und Dortmund. Niko Kovac und Lucien Favre stehen ungewollt im Mittelpunkt.
Bei Bayern und dem BVB stehen die Trainer unter Druck
Beide Klubs sehen sich als Titelkandidaten, in Süddeutschland möglicherweise sogar nicht nur national. In der Bundesliga sind die Bayern derzeit Dritter, der BVB steht auf Platz vier. Beide stehen gerade mal einen Punkt hinter dem Tabellenführer. In einer Liga, die so eng – und damit für den Fan so spannend wie lange nicht mehr – ist, scheint das Grund genug zu sein, nervös zu werden. Selbst, wenn es die Klub-Bosse in Dortmund selber noch nicht sind, sorgen die Mechanismen des Fußballgeschäfts für einen Herbststurm, der an den Nerven aller Beteiligten zerrt. Die emotionale Kraft des Revierderbys könnte diesen Sturm zum Orkan anschwellen lassen. Nicht auszuschließen also, dass die beinahe historische Ruhephase auf dem Trainermarkt nach dem Wochenende ein jähes Ende findet.
Einschlägige Wettanbieter jedenfalls führen Kovac als wahrscheinlichste erste Trainerentlassung in der Fußball-Bundesliga passend zur aktuellen Tabelle auf Platz drei und Lucien Favre auf Platz vier.