Recklinghausen. Drei Vereine im Kreis Recklinghausen müssen sich vor dem Sportgericht verantworten. Spieler haben den Militärgruß gezeigt.
Drei Amateurfußball-Vereine aus dem Kreis Recklinghausen müssen sich wegen eines Militär-Saluts ihrer Spieler vor dem Verbandssportgericht verantworten. Kreisvorsitzender Hans-Otto Matthey bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass es sich dabei um die SG Hillen, um Genclikspor Recklinghausen und um die zweite Mannschaft der DTSG Herten handelt. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet.
„Wir lassen uns nicht auf der Nase rumtanzen und von Minderheiten kaputtmachen“, sagte Matthey nach einer Sitzung des Kreisvorstandes am Dienstagabend. Dem Gremium lagen Bilder vor, die die Fälle dokumentieren. „In einem Fall handelte es sich um die komplette Mannschaft, bei den anderen ging es um Gruppierungen von fünf bis sechs Spielern“, erläuterte Matthey.
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Das Vorgehen solle natürlich auch als Zeichen der Abschreckung dienen. „Wir wollen vermeiden, dass sich solche Vorgänge wiederholen. Deshalb halte ich es für ein starkes Zeichen des Verbandes, dass die Fälle vor seinem höchsten Sportgericht verhandelt werden“, erklärte der Kreisvorsitzende: „Ich gehe davon aus, dass wir am nächsten Wochenende keine politisch geprägten Zwischenfälle haben werden.“
Jubel wie die Nationalmannschaft, auch ein Fall in Herne
Die Spieler nahmen sich offenbar die türkische Nationalmannschaft als Vorbild. Während Länderspielen hatten die Profis ebenfalls salutiert, um sich mit dem Einmarsch der türkischen Truppen in Syrien zu solidarisieren.
Für bundesweite Aufmerksamkeit sorgte am Sonntag ein ähnlicher Fall im Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel. Im Kreisliga-A-Spiel zwischen Rot-Weiß Türkspor Herne und dem FC Castrop-Rauxel soll ein Linienrichter nach einer Abseitsentscheidung von Türkspor-Spielern attackiert worden sein. Zuvor hatten die Herner einen Treffer mit dem Militärsalut bejubelt. Erst der Verein Türkspor brachte die beiden Situationen, die zeitlich rund 50 Minuten auseinander gelegen haben, in einen Zusammenhang. Die Schiedsrichter sollen nach dem Jubel den Klub angeblich benachteiligt haben. (dpa/chwo)