Kobe. Ex-Nationalspieler LukasPodolski geht davon aus, dass er Japan am Jahresende verlässt. Seine Profikarriere will der 34-Jährige aber fortsetzen.
Der frühere Fußball-Weltmeister Lukas Podolski geht nicht von einer Verlängerung seines Japan-Gastspiels bei Vissel Kobe über seinen bis Ende 2019 laufenden Vertrages hinaus aus. „Bisher ist noch kein Verantwortlicher des Klubs auf mich zugekommen. Von daher wird meine Zeit in Japan am Jahresende wahrscheinlich vorbei sein“, sagte der 34-Jährige in einem Interview mit der Bild am Sonntag.
Podolski, der 2017 vom türkischen Rekordmeister Galatasaray Istanbul nach Nippon gewechselt war, plant jedoch eine Fortsetzung seiner Profi-Karriere: „Ich schaue mich bereits auch anderweitig um, sortiere gerade ein wenig den Markt und mache mir Gedanken.“
Dabei will Podolski auch eine Rückkehr zu Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln „auf keinen Fall“ ausschließen. Die Aussichten auf ein Comeback bei den Rheinländern schätzt „Prinz Poldi“ offenbar zurückhaltend ein: „Dazu gehören immer zwei Seiten, die das wollen. Das war in der Vergangenheit leider anders.“
Kritik an Nachwuchs-Arbeit
In der Debatte über die Neuausrichtung des deutschen Fußballs schloss sich Podolski der vielfachen Kritik am bisherigen Ausbildungssystem an. „Es wird im deutschen Fußball auf so viele Dinge Wert gelegt, die für das eigentlich Spiel nicht so entscheidend sind. Es darf doch kein Kriterium sein, wenn einer mal nicht die optimalen schulischen Leistungen bringt. Ein Fußballer, der gut ist, braucht kein Abitur“, sagte der 130-malige Nationalspieler.
Auch hinsichtlich der fachlichen Förderung von Talenten liegt aus Podolskis Sicht einiges im Argen: Wie Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl würde auch er meinen, dass „Dribbeln wichtiger ist, als fünf Systeme auswendig zu kennen. Bei uns werden die Fußballer inzwischen alle glattgebügelt und auf die Unterschiede zu wenig Wert gelegt“. (sid)