Hamburg. Emre Can hat sich mit Juventus Turin verkracht. Einer, der nur zweite Wahl in seinem Klub ist, kann nicht zum DFB-Team gehören. Ein Kommentar.
Wer mit anhörte und mit ansah, wie Emre Can in einer Medienrunde über seinen aktuellen Arbeitgeber Juventus Turin sprach, konnte nur zu einem Schluss kommen: Allzu lange wird diese Arbeitsbeziehung nicht mehr halten. Und allzu harmonisch wird sie auch nicht mehr.
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In bemerkenswerter Offenheit hat der Mittelfeldspieler den Klubverantwortlichen Wortbruch vorgeworfen: Man habe ihm versprochen, dass er in der Champions League spielen würde und dann nicht einmal für den Kader nominiert. Ganz gleich, ob das stimmt oder nicht – und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln: So etwas kommt selten vor. Meist beißen sich die Profifußballer lieber auf die Zunge, weil Kritik am Trainer oder Klubchef erst recht zu einem Platz auf der Tribüne führt.
Can könnte im EM-Jahr seinen Platz beim DFB verlieren
Erst einmal ist das eine Angelegenheit zwischen Can und Juventus, mittelfristig aber wird es auch zu einem Thema für die Nationalmannschaft. Denn wenn Can, wie nun zu erwarten ist, wenig bis gar nicht spielt, wird er im EM-Jahr auch seinen Platz beim DFB verlieren. Einer, der im Klub nur zweite Wahl ist, kann nicht zur ersten Mannschaft des Landes gehören. Dafür ist die Auswahl zu groß, gerade auch auf Cans Position im zentralen Mittelfeld. Ein Julian Weigl etwa, der sich gerade bei Borussia Dortmund in die Startelf zurückgespielt hat, dürfte die Angelegenheit interessiert verfolgen.