Essen. Fritz Keller soll neuer Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) werden. Der Klubchef des SC Freiburg erhält viel Zuspruch. Ein Kommentar.

Aus dem Namen wurde lange Zeit erfolgreich ein Geheimnis gemacht, nun ist es doch raus: Fritz Keller, der Präsident des SC Freiburg, soll der nächste Präsident des Deutschen Fußball-Bundes werden. Am Mittwoch wird sich der von einer Findungskommission auserkorene Kandidat bei der Generalversammlung der Deutschen Fußball-Liga in Berlin vorstellen.

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Traditionell ist es beim DFB bedeutend, dass der Präsident auch die Interessen des Amateurfußballs berücksichtigt. Diese verbindenden Fähigkeiten werden Keller zugesprochen. Es wird darauf ankommen, dass der neue Mann an der Spitze des Verbandes intern wie extern als seriöser Repräsentant wahrgenommen wird, als umsichtige Führungskraft, als Moderator mit Feingefühl. Der künftige DFB-Präsident wird über weniger Machtfülle verfügen als seine Vorgänger. Bei der Nationalmannschaft soll er nicht mehr mitreden können, für das Wirtschaftliche wird die ausgelagerte DFB GmbH zuständig sein. Gewünscht wird, so heißt es, „eine Kollektivführung“. Deshalb werden „alle Sonderkompetenzen des Präsidenten gestrichen“, betont Rainer Koch, derzeit erster Vizepräsident.

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Reinhard Grindel, Wolfgang Niersbach, Theo Zwanziger, Gerhard Mayer-Vorfelder – sie alle waren nicht so lange wie geplant im Amt geblieben. Nachdem zuletzt Grindel krachend gescheitert war, waren mögliche Nachfolger mit großen Namen ins Gespräch gekommen, darunter Philipp Lahm, Rudi Völler, Matthias Sammer, Christoph Metzelder und Marco Bode. Doch tatsächlich hatte es keine Priorität, jemanden mit vielen vorzeigbaren sportlichen Erfolgen zu finden. Gesucht wurde vielmehr ein Kandidat mit einem exzellenten Ruf, mit charakterlicher Stärke, kurz: eine unumstrittene Persönlichkeit.

Die dürfte nun gefunden sein. Auch wenn Fritz Keller überraschend berufen wurde: Es wäre eine weitere große Überraschung, wenn er am 27. September im Rahmen des DFB-Bundestages nicht gewählt werden würde.